Technik und Kunst im Dialog

Technik und Kunst im Dialog
(Tageblatt/François Besch)

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„Eppur si muove“: Das Zitat des italienischen Philosophen und Astronomen Galileo Galilei, das so viel bedeutet wie „Und sie (Anm. d. Red.: die Erde) bewegt sich doch“, liefert den Titel zu einer ebenso umfangreichen wie spannenden Ausstellung.

Meist sind es mehrere Ausstellungen gleichzeitig, die in den Räumlichkeiten des Mudam präsentiert werden. Am Mittwochabend jedoch wurde eine Schau eröffnet, die gleich sämtliche drei Ebenen des Museums in Anspruch nimmt.

Mudam
„Eppur si muove“

Bis zum 17. Januar 2016
Mi.-Fr., 11-20 Uhr
Sa.-Mo., 11-18 Uhr
Feiertage, 11-18 Uhr
Di. geschlossen

Kontakt
3, Park Dräi Eechelen
L-1499 Luxemburg
Tel.: (+352) 45 37 85 1
www.mudam.lu

200 Ausstellungsstücke

Mehr als drei Jahre lang dauerten die Vorbereitungen von „Eppur si muove – Kunst und Technik, ein gemeinsamer Raum“, die das Mudam in intensiver Zusammenarbeit mit dem renommierten Pariser „Musée des Arts et Métiers“ auf die Beine gestellt hat, und das Resultat kann sich sehen lassen!

Die nach dem bekannten Galileo-Zitat benannte Ausstellung befasst sich mit den Verbindungen, die es seit jeher zwischen Kunst und Technik gegeben hat und widmet dabei ihr Hauptaugenmerk dem Einfluss der Geschichte der Wissenschaft auf das Werk zeitgenössischer Künstler.

Drei Themenbereiche

Gezeigt werden u.a. 70 Leihgaben aus dem Pariser Museum, darunter Objekte aus dem 18. Jahrhundert, denen 130 Arbeiten von zeitgenössischen Künstlern gegenübergestellt werden. Unter diesen sind die Luxemburger Paul Kirps, Marco Godinho und Sophie Krier zu finden. Letztgenannte hat, im Rahmen eines Workshops mit einer bretonischen Schülergruppe, den „Tisch“ für das Foucaultsche Pendel erarbeitet, das im Atrium des Museums seinen Dienst tut.

Die umfangreiche Ausstellung ist in drei Themenbereiche unterteilt. Im Erdgeschoss geht es um „Die Vermessung der Welt“. Gleich im Eingangsbereich findet sich ein Modell der Sonne im Maßstab 1 zu 40 Millionen. Das Modell des Himmelskörpers misst somit 33 cm. Die Planeten, die die Sonne umkreisen, sind in einem Areal von 1,7 Kilometern verteilt zu finden. Die Erde, hier bescheidene 0,30 mm groß, kann man noch im Mudam selbst ausfindig machen, wer aber etwa Uranus oder Pluto sucht, der muss sich schon in die Coque begeben … Im Untergeschoss steht die „Enttarnung der Materie“ im Mittelpunkt. Optische Spiele, akustische Formen und der Blick auf das Unsichtbare werden anhand historischer Objekte und Dokumente analysiert und mit moderner Kunst konfrontiert. Im Obergeschoss geht es um „Innovation in der Praxis“: Vormarsch der Maschinen, Traum und Wirklichkeit der Fortbewegung und die Faszination des Lebendigen sind nur einige Elemente, die hier genauer unter die Lupe genommen werden.

Wir werden im Laufe der kommenden Wochen im Detail auf „Eppur si muove“ zurückkommen und die einzelnen Themenbereiche genauer vorstellen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 17. Januar 2016 zu sehen.