Steuermann eines kleinen wendigen Bootes

Steuermann eines kleinen wendigen Bootes
(Tageblatt/Fabrizio Pizzolante)

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Seit Montag ist Carl Adalsteinsson künstlerischer Leiter des „Centre des arts pluriels“ in Ettelbrück. Ein erstes Gespräch.

Nächste Woche werden Sie das Programm des CAPe für die Saison 2014/2015 der Öffentlichkeit vorstellen. Wie ist es für Sie, ein Programm zu präsentieren, an dem Sie kaum mitgewirkt haben, sondern das noch unter die Verantwortung Ihrer Vorgängerin, Ainhoa Achutegui, fällt? Was ist das für ein Gefühl?

Centre des arts pluriels Ettelbrück (CAPe)

1, place Marie-Adélaïde
L-9063 Ettelbrück
Tel.: 26 81 21-1
Fax: 26 81 21-301
www.cape.lu

Öffentliche Präsentation des Programms der Saison 2014/2015 am 30. Juni um 19 Uhr

Bestellung der Veranstaltungsbroschüre per E-Mail: mail@cape.lu

Carl Adalsteinsson: „Es ist ein sehr entspanntes Gefühl. Ich habe Zeit, anzukommen, da ich der Planung meiner Vorgängerin vertrauen kann. Ainhoa Achutegui kennt das Haus sehr gut und hat es in den letzten Jahren auch gut positioniert. Dass das Programm schon steht, lässt mir die Zeit, mein Publikum kennenzulernen, die Künstler zu treffen und auch meine Planung ab 2015/2016 vorzubereiten. Das ist natürlich nur möglich, weil ich hundert Prozent hinter dem bestehenden Programm stehen kann.“

Worin sehen Sie die Schwerpunkte des Programms?

„Es gibt viele Schwerpunkte. Ich greife einmal die zwei großen Festivals heraus, auf die ich mich auch persönlich sehr freue: Im Oktober werden wir ein dreitägiges Chopin-Festival veranstalten. An jedem Abend treten drei bis vier Pianisten auf, die Stücke von Chopin verbunden mit jeweils einem anderen Komponisten spielen werden. Beim zweiten Festival handelt es sich um eine Tanzbiennale, den ‚Printemps danse‘, mittlerweile das einzige alleinstehende Tanz-Festival in Luxemburg. Ich komme ja aus der Musik und bin sehr gespannt darauf, mich nun auch verstärkt um andere Sparten, wie eben den Tanz, aber auch Theater oder die bildenden Künste, zu kümmern.“

Sie haben sich gegen 40 andere Bewerber durchgesetzt. Mit welcher künstlerischen Vision konnten Sie den Verwaltungsrat überzeugen?

„Natürlich bin ich selbst noch dabei, eine endgültige Vision fürs CAPe zu entwickeln. Doch sehr wichtig ist mir, das Publikum aus der Region als regelrechtes Rückgrat für das Haus zu gewinnen. Darin sehe ich eine der größten Herausforderungen. Ich möchte, dass das CAPe ein farbiges Haus ist, ein Haus der Begegnungen und der Kommunikation. Die kulturelle und gesellschaftliche Wirklichkeit der Region soll sich in unserem Programm widerspiegeln. In diesem Zusammenhang werden wir gemeinsam mit
dem Kulturhaus in Mersch und auch anderen Einrichtungen das Programm für Kinder und Jugendliche weiter ausbauen. Die Nachfrage ist da und in meiner Rolle als Kulturvermittler ist mir die Arbeit für junges Publikum besonders wichtig. Außerdem möchte ich mich bei der Publikumsgewinnung verstärkt um Migranten kümmern. 48 Prozent der Bevölkerung in Ettelbrück sind Nicht-Luxemburger. Sie sind beim Publikum hier im Haus unterrepräsentiert, deshalb möchte ich ein spezifisches Angebot für sie anbieten. Das ist nicht leicht, da es heißt, die passende Sprache zu finden. Doch ich denke, es ist möglich, schließlich kann das CAPe auch auf sein Publikum zugehen, Vereine und Einrichtungen besuchen, direkt mit den Leuten in Kontakt treten. Ich sehe auch den 15. Geburtstag des CAPe, den wir im nächsten Jahr feiern werden, als gute Gelegenheit, dem Haus noch mehr Aufmerksamkeit in der Bevölkerung zu verschaffen.“

Das gesamte Gespräch mit Carl Adalsteinsson lesen Sie in der Samstagsausgabe des Tageblatt oder als E-Paper.