„Star Wars“ bricht seit 40 Jahren alle Rekorde

„Star Wars“ bricht seit 40 Jahren alle Rekorde
(Mike Nelson/ dpa)

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Man schrieb das Jahr 1977, und niemand hatte je von Lichtschwertern oder Kupferbikinis gehört. Auch der Gruß "Möge die Macht mit dir sein" war eher unüblich.

Doch dann trat ein 33-jähriger kalifornischer Filmemacher namens George Walton Lucas Jr. auf den Plan und brachte eine abgedrehte, etwas kitschige Weltraumsaga in die Kinos, die von Gut und Böse handelt und von einem griesgrämigen Bauernjungen, der Stress mit seinem Vater hat.

Inzwischen sind 40 Jahre vergangen, und „Star Wars“ ist der lukrativste und einflussreichste Franchise-Film aller Zeiten, die legendäre Schneckenfrisur von Prinzessin Leia der letzte Schrei an Halloween und der Jediismus in mehreren Ländern eine offiziell anerkannte Religion. „Mir gehen die übertriebenen Adjektive aus, um die Macht von ‚Star Wars‘ zu beschreiben, schließlich ist es der ultimative Fahnenträger im Filmgeschäft“, sagt der Chefanalyst Shawn Robbins vom Branchendienst BoxOffice.

Ein eigenes Genre

Der Film habe „vier Jahrzehnte lang im Unterhaltungssektor alle Rekorde gebrochen“, sagt Robbins. „Er hat ein eigenes Genre geschaffen in Film, Fernsehen, Videospielen, Spielzeug, Büchern und allem anderen, was die Marke berührt hat – das spricht einfach für sich.“ Dabei hatte „Star Wars“ bescheiden angefangen: Mit einem Independent-Budget von nur elf Millionen Dollar (9,78 Millionen Euro) kam es zum Filmstart am 25. Mai 1977 auf gerade einmal 32 Leinwände, spielte an seinem ersten Wochenende aber immerhin 1,6 Millionen Dollar ein. Doch die Weltraumsaga wurde zum Überraschungshit.

Mit den bis dahin eher unbekannten Schauspielern Mark Hamill, Carrie Fisher und Harrison Ford als draufgängerischer Luke Skywalker, Prinzessin Leia und Han Solo profitierte „Star Wars“ von Mund-zu-Mund-Propaganda, und die Schlangen an den Kinokassen wuchsen exponential an. Die erste Laufzeit spülte phänomenale 221,3 Millionen Dollar in die Kinokassen, verschiedene Neuauflagen von 20th Century Fox brachten die US-Einspielerlöse auf mehr als das Doppelte.

Ausverkaufte Ränge

Premiere hatte das Heldenepos im Chinese Theatre in Hollywood. Ein Jahr lang lief es dort fünf Mal täglich vor ausverkauften Rängen, wie der Historiker Levi Tinker erzählt. Zwei Fortsetzungen – „Das Imperium schlägt zurück“ 1980 und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ 1983 – brachten weltweit jeweils mehr als 450 Millionen Dollar ein. In einem Deal mit Fox sicherte sich der heute 73-jährige Lucas 40 Prozent der Bruttoerlöse vom Originalfilm sowie die Rechte am Merchandising und den Fortsetzungen.

Doch dann begann die Macht von Darth Vader und Co. zu bröckeln. Wegen digitaler Spielereien ernteten die „Special Edition“-Neuauflagen von Lucas 1997 vor allem Spott. 1999 bis 2005 folgte die Prequel-Trilogie – Filme, die in fast jeder Hinsicht durchfielen. 2012 wurde LucasFilms für atemberaubende vier Milliarden Dollar an Disney verkauft. Dies brachte neuen Schwung in die Science-Ficton-Saga, Disney kündigte eine Trilogie und drei eigenständige Ableger an.

Die neuen Filme

Die ersten beiden Produktionen der Disney Studios, darunter „Das Erwachen der Macht“ 2015, spielten bereits drei Milliarden Dollar ein und schraubten die Einspielerlöse auf über 7,5 Milliarden Dollar. Nun fiebern „Star Wars“-Jünger Episode acht entgegen: „Die letzten Jedi“ soll im Dezember auf die Leinwand kommen.

„Sie hat das Potenzial, die Zahlen von ‚Das Erwachen der Macht‘ einzuholen, es könnte ein absolutes Monster werden“, schätzt Paul Dergarabedian von comScore. „Wie das Universum selbst wird sich ‚Star Wars‘ immer weiter in die Unendlichkeit erstrecken“, bestätigt Jeff Bock von Exhibitor Relations. „Für diese Franchise ist im wahrsten Sinne des Wortes kein Ende in Sicht.“ Im Mai 2019 soll der neunte Teil in die Kinos kommen.