Erik Kirschbaum, Berlin
Daraus entwickelte sich rasch ein Riesen-Spektakel. Zwischen dem Mauerfall 1989 und 2006 fand sie dort nahezu jedes Jahr statt und lockte zuletzt regelmäßig mehr als eine Million Besucher an.
Extravagante Kostüme der Teilnehmer, Tanzverrückte, barbusige Frauen und schwule Männer in Paillettenhosen wurden zum Markenzeichen der Massen-Party. Siehe auch:
Tragödie beendet Loveparade für immer
2007 wanderte die Love Parade nach einem Streit über Genehmigungen, Müll und den Charakter der Veranstaltung in das Ruhrgebiet ab.
Jährlich lockte die Party nicht nur Techno-Jünger, sondern auch Schaulustige aus der ganzen Welt in die deutsche Metropole. Die ließen viel Geld in der Stadt: Auf ihrem Höhepunkt gaben sie mehr als 50 Millionen Euro vor allem in Hotels und Kneipen aus.
Zunehmende Kommerzialisierung
Das trug zur zunehmenden Beliebtheit der Love Parade bei vielen Politikern bei. Schließlich begründete das Event den Ruf Berlins als eine der für junge Leute aus aller Welt aufregendsten Städte.
Mehr als eine Million Menschen kamen jedes Mal zusammen, um die sechs Kilometer lange Partystrecke tanzend und trinkend hinter sich zu bringen. Viele Teilnehmer versuchten auch, sich durch Drogen wie Kokain, Ecstasy oder Amphetamine fit für die Mammutveranstaltung zu halten.
Ursprünglich führte die Strecke den Ku’damm entlang. Als sich 1995 aber Geschäftsleute dort über Schäden beschwerten, wurde die Tanzveranstaltung an die achtspurige Straße des 17. Juni in den Tiergarten verlegt. Dort führte sie nun über fünf Kilometer durch den innerstädtischen Park bis zum Brandenburger Tor. Gegen Mitternacht erreichte die Parade an der Siegessäule ihren Höhepunkt.
Umweltgruppen versuchten immer wieder, die Veranstalter zur Errichtung von Zäunen entlang der Strecke zu bewegen. Damit sollten Tiere und Pflanzen im Park geschont werden.
Die Organisatoren kamen den Forderungen jedoch nicht nach und verwiesen auf die Gefahren solcher Zäune bei einer Panik.
Nach der Katastrophe von vergangenem Samstag in Duisburg teilten die Organisatoren mit, die Tanzveranstaltung in den folgenden Jahren nicht mehr auszurichten.
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