Pub and Drinking Songs

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Zum siebten Mal traten die jetzt weißhaarigen und -bärtigen Dubliners vor ihre treue luxemburgische Fangemeinde. Mehr als 800 Besucher in der Sporthalle in Roodt/Syr feierten ihre Dubs, wie sie liebevoll genannt werden, und ließen sich von den irischen Rhythmen begeistern. Alain Muller

1962 wurde die wohl bekannteste irische Folkgruppe „The Dubliners“ in Dublin gegründet, in einer Zeit, als das Folkrevival von Amerika auf Europa überschwappte. Die Original-Dubliners wollten aber nicht wie amerikanische Folksänger klingen und griffen auf authentische irische Volksmusik zurück, die in den Pubs der irischen Hauptstadt eher verpönt war. Von den Urgesteinen sind Barney McKenna (Banjospieler und Sänger) und John Sheahan (Geiger) noch dabei. Eammon Campbell (Gitarrist/Sänger), Seán Cannon (Gitarrist/Sänger) und Patsy Watchorn (Allroundman) vervollständigen die aktuelle Besetzung. Es ist noch immer die gleiche Musik, die gleiche Show mit dem bärbeißigen, oft schwer verständlichen Akzent.

Keltisches Ambiente

Auch die Fangemeinde ist älter geworden. Waren bei den ersten Auftritten der Dubliners sehr viele Jugendliche anwesend, so dominierten am Samstagabend die über 40-Jährigen. Sie waren gekommen, um ihre Lieblingsfolksongs, darunter natürlich die bekannten Pub und Drinking Songs, zu hören und um sich für ein paar Stunden in ein keltisches Ambiente versetzen zu lassen. Sie wurden nicht enttäuscht, auch wenn die helle, moderne und geräumige Sporthalle von Roodt keine Gemeinsamkeit mit einem (ehemals) verrauchten, schummrigen, überfüllten irischen Pub aufweist.
Bekanntes und weniger Bekanntes, Jigs, Step und Reels, Banjo, Fiddle, Tin Whistle und Gitarre, Instrumental und Lieder wechselten sich ab. Finnegan’s Wake, Dirty Old Town, Whiskey in the Jar, The Spanish Lady, The Rare Auld Times, Molly Malone brachten sogar die Best Agers zum Mitklatschen und Mitsingen. Dazu boten die Dubs aber auch einige nachdenkliche, nostalgische Momente, so das Gedicht zum 21. Todesjahr (1984) von Luke Kelly und seinen Song The Dublin Minstrel, Barneys mit stockender, gefühlvoller Stimme vorgetragener „I wish I had someone to love me“, Erinnerungen an nicht so schöne Zeiten (Paddy on the Railway, The Triangle) und eine typische Wake-Rede für den vor zwei Monaten verstorbenen Ronnie Drew, Seele der Originalband.
Begeisternd war Barneys Spiel auf dem Banjo, sein rasanter Rhythmus war sogar den jugendlichen Tänzern im Publikum zu schnell. Und dann sangen die eher behäbigen Dubs, die ein gutes Bier nicht freiwillig stehen lassen, „Ech drénke gär e Pätchen“, oder war’s nicht eher Playback? Begeistert sangen die Luxemburger mit, doch nach dem Refrain kamen die meisten ins Stocken.
Drei holländische Straßenmusikanten, die „Parelmoers“, begrüßten mit internationalen Melodien die Besucher. Sie sorgten auch für kurzweilige Unterhaltung während der Pause. Für die letzten Songs des offiziellen Konzerts standen sie übrigens gemeinsam mit den Dubs auf der Bühne.
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