Post von der Filmindustrie

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Dem Kriegsfilm "The Hurt Locker" waren Oscars, aber kein finanzieller Erfolg beschieden. Jetzt sorgen die Macher mit einer Filesharing-Rekordklage für Aufsehen.

In den USA gibt die bislang grösste BitTorrent-Massenklage der Welt zu reden. Dies berichtet das auf Filesharing-News spezialisierte Portal „TorrentFreak“. Demnach sollen mehr als 24.000 PC-Nutzer zur Kasse gebeten, weil sie den Film „The Hurt Locker“ im Internet verbreitet haben. Im Visier der Ermittler sind 24.583 IP-Adressen, um genau zu sein.

Als US-Klägerin tritt die Filmproduktionsfirma Voltage Pictures auf. Deren Anwälte machen bei den Internet-Service-Providern Druck. Sie sollen die Kundennamen preisgeben, die sich hinter den IP-Adressen verbergen. Allerdings könnte dies wegen des bürokratischen Aufwands lange dauern.

Ein lohnendes Geschäft?

Sobald ein Internet-Provider die Identität der Filesharer verrät, erhalten diese Post von der Filmindustrie. Denn das Ziel der Klägerin ist es nicht, Gerichtsprozesse gegen jeden mutmaßlichen Täter zu führen. Vielmehr sollen die Betroffenen einen ansehnlichen Betrag bezahlen, um die Sache aus der Welt zu schaffen.

Abmahnung könnte tatsächlich ein lohnendes Geschäft sein, wie eine einfache Rechnung zeigt. Wenn nur jeder zweite Beschuldigte eine freiwillige Strafgebühr von 2.000 Dollar bezahlt, käme die stolze Summe von 25 Millionen Dollar zusammen.

Über eine Million Downloads

„The Hurt Locker“ war bei den Oscar-Verleihungen 2010 unter anderem als Bester Film ausgezeichnet worden. Auch für die Regisseurin Kathryn Bigelow gabs eine goldene Statue. Der Film gelangte über dubiose Kanäle illegal im Internet in Umlauf und wurde angeblich mehr als eine Million Mal heruntergeladen. Die offiziellen Einnahmen enttäuschten: Weltweit spielte „The Hurt Locker“ lediglich 49 Millionen ein.

Die bis dato grösste Filesharing-Massenklage ist erst kürzlich wegen des Hollywood-Films „The Expendables“ erhoben worden. Dabei erhielten 23.000 BitTorrent-Nutzer in den USA Post von der Filmindustrie.