Parallelen und Kontraste

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Es ist schon ein wagemutiges Experiment, an das sich die Verantwortlichen der hauptstädtischen Museen und des nationalen audiovisuellen Zentrums in Düdelingen herangewagt haben.

Gemälde aus dem 17. bis 19. Jahrhunderts werden mit Fotografien aus dem 21. Jahrhunderts konfrontiert. „Emotionen – Spiegelungen in Malerei und Fotografie“ ist ein ganzes Jahr lang, bis zum 7. Mai 2012, im alten Teil der Villa Vauban zu sehen.

Jacques Edmond Leman, „Der Abschiedskuss“, 1856

Emotionen
Spiegelungen in Malerei und Fotografie

Bis zum 7. Mai 2012
Mo. 10-18 Uhr
Di. geschlossen
Mi., Do., Sa., So., 10-18 Uhr
Fr., 10-21 Uhr

Neu: Kid’s Tour
Audioguide für Kinder
Edouard, Butler der Villa, und Angelo, ein Künstler, führen als besonderes Duo Kinder durch die Ausstellung. Ab 8 Jahren, 40 Minuten, Sprachen: L, F, EN

Villa Vauban
18,rue Emile Reuter
L-2090 Luxemburg
Tel.: (+352) 4796-4565
www.villavauban.lu

So verschieden die Techniken auch sind, so viele Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte zwischen den einzelnen sich gegenüber gestelltenen Exponaten liegen mögen: Die Themen der Künstler, die zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert zum Pinsel griffen und denjenigen, die um die Wende zum 21. Jahrhundert die Auslöser ihrer Kamera betätigten, ähneln sich, sind häufig identisch.

Villa Vauban: Neues Konzept

So fern also lag die Idee nicht, eine Ausstellung, in der klassische Malerei mit zeitgenössischer Fotografie kombiniert wird, zu veranstalten.

Dies ist nun geschehen: Zusammen mit dem CNA hat das Museum Villa Vauban im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie eine solche Schau auf die Beine gestellt, ein Experiment, das nun ein Jahr lang Besucher anziehen soll.

Ein ganzes Jahr? Danièle Wagener, Direktorin der hauptstädtischen Museen, betonte am Donnerstag, dass man auf diese Art und Weise verhindern möchte, dass die Villa, die bekanntlich aus dem historischen alten und einem neuen Teil besteht, zwischen den einzelnen Ausstellungen geschlossen werden muss: Im alten Teil werden künftig stets länger dauernde Ausstellungen gezeigt, während das Programm im neuen Gebäudetrakt kürzere vorsieht.

Drei große Themenbereiche

Jean Back vom nationalen audiovisuellen Zentrum hob vor dem gemeinsamen Rundgang die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Museum bei der Zusammenstellung der neuen Ausstellung hervor. Aufgeteilt ist diese in drei große Themenbereiche.

Im Erdgeschoss dreht sich alles um die „Gesichter der Liebe“. Letztere ist bekanntlich zu jeder Zeit ein zentrales Thema in der Kunst (gewesen).

Die verschiedenen Formen der Liebe werden in diesem Teil der Ausstellung in den Mittelpunkt gestellt.

Nicht alle Konfrontationen sind dabei so provokant und kontrastreich wie diejenige zwischen Jacques Edmond Lemans „Abschiedskuss“ und dem Werk „Chubs and Chasers“ von Thierry Frisch. Kontraste und Parallelen, das ist es, was die Macher der Ausstellung mit „Emotionen – Spiegelungen in Malerei und Fotografie“ aufzeigen wollen, und das ist ihnen auch überwiegend gelungen, auch wenn einzelne dieser ungewohnten „Kompositionen“ doch irgendwie zu hinken scheinen.

Zwei Welten unter einem Dach

Im Saal 2 im Obergeschoss dreht sich alles um den Themenbereich „Lebensfreude, Trauer und Melancholie“, gleich daneben in Saal 3 stehen „Sehnsucht und Fernweh“ im Mittelpunkt. Derweil in den beiden erstgenannten Räumlichkeiten der Mensch im Mittelpunkt steht, ist der dritte Saal Landschaften vorbehalten.

Unter anderem treffen hier italienische Landschaften in Öl aus dem späten 18. Jahrhundert auf fotografische Arbeiten aus dem Ösling der Jahre 2008-2010.

Zwei Welten treffen in dieser interessanten und abwechslungsreichen Ausstellung aufeinander. Die gezeigten Gemälde stammen u.a. von Jan Steen, Giovanni A. Canal „Canaletto“, Paul Delaroche und Alexandre Calame.

Die ausgestellten, zeitgenössischen Fotografien aus der umfangreichen Sammlung des CNA stammen u.a. von Johannes Backes, Bruno Baltzer, Gerson Bettencourt, Justine Blau, Pierre Filliquet, Jill Mercedes und Armand Quetsch.