OPL/Philharmonie – Nicht zum Sparen

OPL/Philharmonie – Nicht  zum Sparen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Kulturministerin Octavie Modert will die Philharmonie und das OPL unter eine gemeinsame rechtliche Struktur stellen. Am Montag Nachmittag traf sie sich mit den Mitgliedern der Kulturkommission des Parlaments

Um die Zusammenarbeit zwischen der Philharmonie und dem Orchestre philharmonique du Luxembourg (OPL) zu verbessern, beauftragte Octavie Modert für 20.000 Euro zwei Experten, Martijn Sanders, ehemaliger Direktor des „Concertgebouw Amsterdam“, und Laurent Bayle, Generaldirektor der Pariser „Cité de la musique“, damit, ein Gutachten über mögliche Synergien zu erstellen.

Das Parlament bekundete mehrmals sein Interesse an Details aus dem Expertenbericht. Bereits im Mai stellte der DP-Abgeordnete André Bauler eine parlamentarische Anfrage, seine Kollegin Anne Brasseur lud die Ministerin Mitte Juni in die Kulturkommission. Doch das Gespräch zwischen den Parlamentariern und der Ministerin fand bis Montag nicht statt – stattdessen schickte das Kulturministerium am 15. Juni eine Pressemitteilung heraus, indem die Ministerin mitteilte, ihre Entscheidung über die Zukunft von Philharmonie und OPL getroffen zu haben.

Daraufhin lud Anne Brasseur die Ministerin ein zweites Mal in die Kulturkomission. Dieses Mal mit mehr Nachdruck. Begleitet wurde die Ladung von einer Pressemitteilung, in dem die DP der Ministerin einen „manque de respect“ gegenüber den Parlamentariern vorwarf. „Die Ministerin hat wohl meine Hartnäckigkeit unterschätzt“ meinte Anne Brasseur dem Tageblatt gegenüber.

Am Montag Nachmittag nun stellte sich Octavie Modert den Fragen der Kulturkommission.

Nicht Geld, sondern Energien sparen

Für Marc Angel, Vizepräsident der Kulturkomission, scheint die Entscheidung der Ministerin logisch zu sein und auch Akzeptanz zu finden. Die Experten hätten vier Lösungsvorschläge ausgearbeitet, von denen sich Octavie Modert für die zweite, die Fusion der beiden Strukturen, entschieden habe. Durch die Zusammenlegung solle aber nicht Geld, sondern Energie gespart werden, mit dem Ziel, „mehr für das gleiche Geld zu bekommen“, zitierte Angel die Kulturministerin.

Matthias Naske, Leiter der Philharmonie soll federführend sein und über die 19,5 Millionen Euro, ein Fünftel des gesamten Kulturbudgets, in Zukunft verfügen. Octavie Modert werde nun an einem Gesetzesentwurf arbeiten, den sie plane, dem Parlament in 8 bis 10 Monaten vorzulegen.

Für Anne Brasseur, die mit einem Fragenkatalog zur Sitzung erschien, bleiben auch nach der Unterredung viele Fragen offen. Welche Folgen hat die Zusammenlegung der beiden Strukturen für andere Orchester wie die SEL oder Les Musiciens, die nicht von den Marketingstrategien und dem Sponsoring einer Philharmonie profitieren? Wie sieht es mit Personalfragen aus? Wird die Fusion Auswirkungen auf das Programm haben?

js