„Of Trolls and Men“

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LUXEMBURG - Seit Freitagabend steht das Utopia ganz im Zeichen des Filmfestivals "Discovery Zone", und wer sich mit ungewöhnlicher Kinokost verwöhnen lassen will, der sollte die Gelegenheit beim Schopfe packen.

Eine wirklich ungewöhnliche Geschichte erzählt der griechische Streifen „Canine“ von Yorgos Lanthimos, eine bizarre Fabel um eine fünfköpfige Familie. Nur der Vater hat Kontakt zur Außenwelt, alle anderen verbringen ihre Zeit auf dem großzügig angelegten Anwesen.

Die erwachsenen Kinder, ein Sohn und zwei Töchter, werden immer noch wie Kinder behandelt und glauben alles, was ihre Eltern ihnen erzählen. Alles Schlechte, alles Böse ist aus dieser Welt verbannt, Fernsehen gibt es nicht, kein Radio, nur ab und zu wird Musik gehört. Wörter mit negativer Bedeutung werden neu definiert und so wird ein Zombie zum Beispiel zu einer kleinen gelben Blume.

Anspruchsvoller Film

Die Idylle scheint perfekt, doch auch hier gewinnt die Gewalt die Oberhand. Ein sehr anspruchsvoller Film, der dem Publikum so manches abfordert und der sicherlich nicht für zart besaitete Zuschauer gedacht ist. Das griechische Kino spielt in unseren Kinos nur eine untergeordnete Rolle, abgesehen von den regelmäßigen Vorstellungen des „Cinéclub hellénique“, und hier wird der Beweis angetreten, dass das griechische Kino doch mehr zu bieten hat als Werke von Michael Cacoyannis oder Theo Angelopoulos. Auch der Samstag lockte mit einem attraktiven Programm. Während der größte Saal des Limpertsberger Kinos auf Oper setzte, standen die Säle zwei und drei im Zeichen des Festivals.

Auf dem Programm von „Discovery Zone“ standen zwei Balkan-Filme, „Cirkus Columbia“ von Danis Tanovic sowie „Na putu“ von Jasmila Zbanic. Vor allem die Vorstellung des letztgenannten Films, der bei der Berlinale 2010 auf sich aufmerksam gemacht hatte, war ein großer Erfolg, die Vorstellung war ausverkauft.

„Trolljegeren“

Im Anschluss daran konnten sich die ganz Unerschrockenen noch den Trollen stellen. Der skandinavische Überraschungserfolg „Trolljegeren“ von André Øvredal ist ein eigentümlicher Trip in die Welt von „Blair Witch Projekt“ und „Cloverfield“. Mit sehr gut gemachten Spezialeffekten vermag der Film zwar die Trolle gut in Szene zu setzen, doch so richtig gruselig wird es leider dann doch nicht. Es gibt zu viele Déjà-vu-Elemente, die bei „Blair Witch Project“ abgekupfert wurden, und so kam kein richtiges Gänsehaut-Feeling auf.

Noch bis Donnerstagabend hat das Publikum Zeit, eine doch beeindruckende Auswahl an außergewöhnlichen Filmen zu entdecken. Bleibt zu hoffen, dass die Neugierde die Zuschauer ins Kino bringt.

Info www.discoveryzone.lu