/ Nippon-Hype im Centre Pompidou in Metz
Sie liegen auf dem Boden und strecken Beine und Arme in die Luft. Die bunten, monumentalen Plastiken stammen von Izumi Kato. Farbenprächtig und fantastisch ist das Gemälde von Tiger Tateishi, auf dem ein grüner Dinosaurier aus der Erde auftaucht. Die Werke sind derzeit im Centre Pompidou in Metz ausgestellt, das der japanischen Gegenwartskunst erstmals eine umfangreiche Werkschau widmet. Zeitgleich feiert das Museum in einer weiteren Ausstellung die japanische Architektur – und erinnert daran, dass es von Shigeru Ban entworfen wurde, einem der bedeutendsten Baumeister aus dem Land der aufgehenden Sonne.
Unter dem Titel „Japanorama. Zeitgenössisches Schaffen aus neuer Sicht“ sind mehr als 150 Werke zu sehen. Wie der Name der bis zum 5. März 2018 dauernden Ausstellung besagt, rückt das Museum die gesamte Kultursphäre des Landes in den Mittelpunkt, einschließlich Fotografie, Video, Musik, Tanz und Mode. Zudem legt sie den Fokus verstärkt auf die Entwicklung der japanischen Kulturlandschaft zwischen 1970 und heutzutage.
Seit den 70ern auf der Suche
In dieser Zeit habe Japan begonnen, seine eigene Geschichte zu schreiben, wie der Kurator des Kulturprogramms Jean-Marie Gallais sagte. Zuvor sei die Kultur des Landes stark von der Avantgarde des Westens beeinflusst gewesen. „In den 70er Jahren hat Japan angefangen, seine eigene Identität zu suchen“, erklärte der Kunsthistoriker.
Zur Identitätsfindung gehörte auch die Frage nach der Neudefinition des Verhältnisses zum Körper. So sind Videos, zu sehen, die animalische, fast schon selbstzerstörende Tänze zeigen, hybride Skulpturen, Computer ähnliche Wesen und elektrische Kleider. Sie spiegeln eine Entwicklung wider, die von der Aufarbeitung der Erinnerung an die Atombombe bis zur zunehmenden Informatisierung der Gesellschaft reicht. Der Körper wird zunehmend entmenschlicht und wird zum Produkt:
Japans Gegenwartskunst ist vielfältig und bunt. Doch hinter den Manga-Bildern und grellen Elektronik-Installationen verbergen sich gesellschaftskritische Aussagen und poetischer Widerstand, die sich um Fragen nach der Lebenswirklichkeit und des Rückzugs ins Private drehen.
In der zeitgleich präsentierten Ausstellung „Japan-ess“ wird Japans Architektur und Städtebau seit 1945 thematisiert. Gezeigt werden bis zum 8. Januar mehr als 250 Zeichnungen, Modelle, Fotografien und Filme, die die Fülle der japanischen Architektur illustrieren und ihre Innovationskraft und Originalität. Dabei reichen die Visionen und Modelle von städtebaulichen Utopien, modular aufgebauten Wohntürmen bis zu einem urban-nomadischen Wohnkonzept für alleinstehende Frauen, das einer transparenten Jurte gleicht, die schwebt.
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