Neues ABBA-Lied soll ein „Pophit“ sein

Neues ABBA-Lied soll ein „Pophit“ sein

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Von unserem Korrespondenten André Anwar

Zur Premiere des schwedisch-britischen Schach-Musicals Chess in London haben die ABBA- Frontmänner Benny Andersson und Björn Ulvaeus über ihre angekündigten neuen Lieder und die Tournee geplaudert. Ulvaeus möchte hingegen keine Autobiografie schreiben.

Darf sich die Welt auf zwei neue Abba-Hits à la „Dancing Queen“freuen? Seit die Mitglieder der schwedischen Poplegende am Freitag bekannt gaben, dass alle vier zusammen erstmals seit 1983 zwei neue Lieder eingespielt haben, rätseln die Fans weltweit darüber, wie sie klingen werden.

Warten bis Dezember

Erstmals aufgeführt werden sie erst im Dezember bei einer Fernsehsendung des britischen Senders BBC und der amerikanischen NBC. Doch bei der Premiere des schwedisch-britischen Schach-Musicals Chess in London haben die daran beteiligten Frontmänner Benny Andersson (71) und Björn Ulvaeus (73) bereits ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert. Die Songs haben sie demnach schon „im Juni letzten Jahres mit Frida und Agnetha“ eingespielt, sagt Andersson der Zeitung Aftonbladet.

Auch beide Titel sind nun bekannt. Einer der Songs heißt „Don’t shut me down“. „Das ist ein Pophit“, verrät Andersson erstmals. Zum zweiten angekündigten Lied „I Still Have Faith in You“ sagt Ulvaeus zunächst abwehrend: „Es ist nicht gut, ihn zu kategorisieren.“ Doch Andersson fällt ihm ins Wort und verrät zumindest, dass er nicht genauso eingängig sein wird: „Das ist ein 6/8-Taktlied, also man kann dazu nicht Disko tanzen“, warnt er die Fans.

Welttournee mit viel Technologie

Beim Fernsehauftritt im Dezember und einer anschließenden ABBA-Welttournee werden nicht die ABBA-Mitglieder persönlich auftreten. Die Zeit sei vorbei, dazu sei man zu alt, unterstreichen die Bandmitglieder immer wieder. Stattdessen sollen dreidimensionale Nachbildungen der Mitglieder in junger Version die neuen Songs vorführen. Es ist ein völlig neues Konzept. Und es bleibt unklar, ob ABBA-Fans Eintrittskarten für Konzerte mit ABBA-Hologrammen bezahlen werden.

Dabei sei mit vielen Spezialeffekten zu rechnen, heißt es nun. „Da kommen unterschiedliche Technologien zur Anwendung. Wir werden nicht einfach nur in einer Ecke auf der Bühne stehen und Lieder spielen. Es wird speziell, ein Erlebnis“, sagt Andersson Aftonbladet. „Ich habe meinen digitalen Kopf vor ein paar Tagen in einer neuen Version bekommen. Das ist super, aber ein wenig gruslig“, räumt er ein.

Zahlreiche Projekte

Die Band ABBA hat, vor allem angetrieben durch ihren geschäftstüchtigen Frontmann Ulvaeus, trotz langer Pause bereits ungewöhnlich viele kommerzielle Formate lanciert. Da ist das populäre weltweit aufgeführte ABBA-Musical „Mamma Mia!“ (Uraufführung 1999), dann der Hollywood-Film „Mamma Mia!“ (2008) zum Musical mit Meryl Streep in der Hauptrolle. Die Fortsetzung „Mamma Mia 2!“ kommt im Juli in die deutschen Kinos.
Hinzu kommt das Format „Mamma Mia – the Party“, wo Gäste in den Kulissen einer griechischen Taverne in Stockholm als aktive Showteilnehmer trinken und feiern können.  Ulvaeus baut seit 2017 auch an einem Haus mit einer griechischen Taverne in London für die Partyreihe.

Hinzu kommt das interaktive „ABBA The Museum“ in Schwedens Hauptstadt, wo Besucher bereits neben Hologrammen der ABBA-Mitglieder auf der Bühne mitsingen können. „Ihr habt ja viel am Laufen“, bemerkt der Reporter von Aftonbladet dementsprechend im aktuellen Interview. „Das sollte man auch, wenn man 71 Jahre … oder 73 Jahre alt ist“, sagt Andersson und zeigt augenzwinkernd auf Ulvaeus.

Eine Autobiografie werde er nicht schreiben, sagt Ulvaeus. Dazu habe er ja zu viel zu tun und könne sich nicht gut genug an alles von früher erinnern. „Warum sollte man drei Jahre seines Lebens damit verbringen, einsam in einer Hütte zu sitzen und zu schreiben. Das kapiere ich nicht. Vielleicht, wenn einem so was einfach fällt und man sich erinnert. Aber nicht, wenn man sich anstrengen und bei anderen nach den Erinnerungen nachfragen muss“, sagt er.