/ Nachahmen glaubhaft nachahmen?
Janina Strötgen
Nathalie Ronvaux und Marc Rettel möchten mit ihrer ersten gemeinsamen Regiearbeit Musik und Theater verbinden. „Unser Hauptziel ist zu zeigen, dass die Musik nicht nur ein Accessoire der Theaterproduktion ist, sondern dass sie selbst zur Figur werden und eine Rolle übernehmen kann“, erklärte Marc Rettel auf der gestrigen Pressekonferenz.
Die Wahl des Stückes fiel auf „La dame au violoncelle“ von Guy Foissy – ein Stück, in dem der Autor sich mit der Banalität des Lebens auseinandersetzt und eine Dame (Irina Fedotova) gemeinsam mit einem Cello nach dem Glück suchen lässt. Es geht um die Suche nach den wahren Werten, um Liebe und um die Bloßlegung des Scheins. Spielt die Dame am Cello wirklich, oder tut sie nur so? Erzählt sie uns ihr wahres Leben oder erfindet sie eines? Und hat das Cello wirklich ihren Mann umgebracht? Der Autor selbst beschreibt sein Stück als eine „Komödie des Scheins, der Illusion des ‚So-tun-als-ob’“.
Verbindung von Kunst und Technik
Um „Nachahmen glaubhaft nachahmen zu können“, haben sich die Künstler von Maskénada Musiker von Noise Watchers Unlimited mit ins Boot geholt. Die Musikervereinigung möchte Kunst und Technik miteinander verbinden. Sie haben für diese Inszenierung eine eigene Software entwickelt, mit der es möglich werden soll, dass die Technik so gut funktioniert, dass sie nicht einmal wahrgenommen wird.
Arthur Stammet hat die Musik komponiert, „36 Minuten für ein Cello allein“. Und es sei bereits an dieser Stelle verraten: Es ist natürlich nicht Irina Fedotova, die spielt, sondern der Cellist Jean Halsdorf. Und zwar schon im Voraus. Seine Interpretation wird aufgezeichnet und während der Inszenierung eingespielt. Und doch beschäftigt sich auch Irina Fedotova intensiv mit dem Cello. Neben den Proben hat sie Cello- und Choreografie-Unterricht, schließlich muss auch das „So-tun-als-ob“ gelernt sein.
Aufgeführt wird das Stück an drei verschiedenen Spielorten. Ganz in der Tradition von Maskénada, die sich als Nomaden verstehen, wie ihr Direktor Serge Tonnar auf der Pressekonferenz unterstrich, wurde auch für die Inszenierung von „La dame au violoncelle“ nach aufregenden und ungewöhnlichen Orten quer durch Luxemburg gesucht.
Und sie wurden gefunden: Premiere wird am 17. April im Schloss von Bourglinster sein, eine Vorstellung wird es auch in der „Schungfabrik“ in Tetingen geben und für die „Dernière“ am 6. Juni in der Abtei Neumünster hat sich sogar der Autor selbst angemeldet, um sich anzusehen, wie die jungen Regisseure sein Stück auf die Bühne bringen und um dem Publikum Rede und Antwort zu stehen. Guy Foissy ist ein gern gespielter Dramatiker in Luxemburg, „La dame au violoncelle“ ist laut Claude Frisoni, Direktor der Abtei Neumünster, bereits das siebte Stück, das von dem französischen Dramatiker auf Luxemburger Bühnen zu sehen ist. „Er berührt wegen seiner Einfachheit und Originalität“, so Frisoni. Wir sind gespannt!
Vorstellungen:
Château de Bourglinster:
Am 17. April um 20 Uhr
Am 18. April um 17 Uhr
Schungfabrik (Tetingen)
Am 29. April um 20 Uhr
Abbaye de Neumünster
Am 3., 4., 5. Juni um 20 Uhr
Am 6. Juni um 17 Uhr
in Anwesenheit desAutors Guy Foissy
Tickets:
info@maskenada.lu
Tel.: (+352) 27 48 93 82
Informationen:
www.maskenada.lu
www.nowa.lu
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