Im Herzen Europas

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Städte wie Paris wirken dagegen fast wie Museumsstädte: Luxemburg und Berlin sind Magneten für Architekten. Die neuen Bauten für europäische Institutionen und Banken auf dem Kirchberg-Plateau sowie die neuen Immobilien, die im wiedervereinigten Berlin hochgezogen wurden, bieten Anschauungsunterricht der Moderne. Von unserem Korrespondenten Max Malik, Berlin

Eine Architekturausstellung und die Präsentation des 300-Seiten-Wälzers „LX architecture“ in der Luxemburger Botschaft in Berlin trugen dem Rechnung – ob nun jede Hervorbringung von Architekten gefällt oder nicht.

Ulf Meyer / Alain Linster
LX architecture
éditions DOM publishers
Das Buch ist in drei
verschiedenen Sprachen
erhältlich (D., F., E.)
Preis: 58 Euro
www.fondarch.lu 

Vor dem Hintergrund der Wirtschafts- und Finanzkrise fielen in einer Diskussionsrunde in der Berliner Botschaft durchaus interessante Erkenntnisse über Architekten. Zum Beispiel, dass es zunehmend ein Thema sei, wie man unter der Individualität von Architekten leide, die immer mehr glaubten, als Einzelgänger Zeichen gegenüber der Gesellschaft setzen zu müssen. Und dass die Krise Anlass ist, Grundreflexionen über Architektur und Stadt anzustellen. Botschafterin Martine Schommer bekannte sich als sehr architekturinteressiert, schilderte die architektonische Tradition in Luxemburg und erzählte vom Militärarchitekten Louis’ XIV., Sébastien Le Prestre de Vauban, dem Erbauer der Festung, von der teilweisen Zerstörung des Bollwerks als Preis für die Unabhängigkeit des Landes und von der Entwicklung des Kirchberg-Plateaus.
„LX architecture. Im Herzen Europas. Zeitgenössische Architektur in Luxemburg“, heißt das Buch von Ulf Meyer und Alain Linster (Fotos von Marco Kany). Ursprünglich sollte es ein Büchlein mit 120 Seiten werden, entstanden ist ein Konvolut von mehr als 300 Seiten, in dem 70 Objekte von 40 Architekten vorgestellt werden, von monströsem Mauerwerk bis hin zu Kleinoden wie einer Autobahnmeisterei, einer Jugendherberge oder auch nur einer Radarfalle quasi als architektonische Skulptur.