Großartig grotesk

Großartig grotesk
(Galerie Cultureinside)

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Die fantastische Bilderwelt des Thierry Bruet lässt sich nur schwer einordnen. Der Franzose fiel uns bereits vor gut dreieinhalb Jahren auf, als seine Bilder erstmals in Luxemburg zu sehen waren.

Nun bringt ihn die Cultureinside.gallery in der rue Notre-Dame zurück. Mit rezenten Werken im typischen und unverkennbaren Stil des Künstlers.

Cultureinside.gallery
Thierry Bruet: „Seconde“

Bis zum 4. Juli 2015
Di.-Fr., 14.30-18.30
Sa., 11.00-17.30 Uhr

Kontakt
8, rue Notre-Dame
L-2240 Luxemburg
Tel.: (+352) 26 20 09 60
oder (+352) 621 24 12 43
www.ci-artgallery.com
www.thierrybruet.com

„Trois études pour un portrait“ lautet der Titel. Auf der Leinwand sieht man in vorderster Linie einen ernst dreinblickenden Rembrandt Harmenszoon van Rijn, Palette in der einen und Pinsel in der anderen Hand haltend.

Er wendet sich dem Betrachter zu. Hinter ihm ein Regal mit Gläsern, die weitere Pinsel aufgenommen haben. Darüber drei pinkfarbene Porträts eines mit dutzenden von Zähnen ausgestatteten lachenden, eines ohren- und eines nasebohrenden Mannes im typischen Yue-Minjun-Stil.

„Infante Maria Margarita“ lautet der Titel eines anderen Gemäldes Bruets, mit dem er gleichzeitig auf den Barockmaler Diego Velázquez und Pablo Picasso anspielt. Die Prinzessin steht in typischer Velasquez-Manier neben einer Leinwand, die sie mit der rechten Hand oben hält. Auf dieser ein weiteres Porträt von ihr, diesmal aber im Stil Picassos. Dies sind nur zwei Beispiele von Arbeiten, die Thierry Bruet noch bis zum 4. Juli in der kleinen hauptstädtischen Galerie und im gleich schräg gegenüberliegenden Hotel Cravat zeigt. Man sieht den teils absolut grotesken Arbeiten des französischen Künstlers an, dass dieser sich einen großen Spaß daraus macht, sich aus dem Oeuvre bedeutender Vorfahren seiner Zunft zu bedienen, um sie, schelmenhaft und auf eine satirische Art zu neuen Kompositionen umzuwandeln. Kaum ein Bild, das dem Betrachter nicht zumindest ein Lächeln auf die Lippen zaubert, kein einziges Werk, das ihn kalt lassen würde. Thierry Bruet hat sich in der Welt der Malerei eine Nische ausgesucht, in der er seine technischen Fertigkeiten mit seiner schier unendlichen Fantasie kombinieren kann und damit ein wohl einzigartiges Oeuvre schafft.