Grenzenlos tanzen

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„Die Sprache des Körpers ist universell und der Tanz ist ihr bester Botschafter“ – so lautet die Botschaft, die das Danz Festival Lëtzeburg dieses Jahr bereits zum vierten Mal vermitteln möchte.

Janina Strötgen
 

Wie bereits in den vergangenen Jahren hat sich das Trois C-L auch in diesem Jahr wieder mit Kultureinrichtungen aus Frankreich und Deutschland zusammengetan, um grenzüberschreitend zu tanzen. Ziel ist selbstverständlich, die Mobilität der Künstler zu fördern, aber auch das Publikum ist herzlich dazu eingeladen, in der Großregion zu reisen und nicht nur in den CarréRotondes in Luxemburg, sondern auch am Theater Trier und im CCN – Ballet de Lorraine in Nancy die Choreografien von ambitionierten Künstlern des zeitgenössischen Tanzes zu erleben. Die drei Partner arbeiten das ganze Jahr über zusammen, tüfteln Strategien aus, um den interkulturellen Austausch zu fördern und gemeinsame Projekte auf den Weg zu bringen. Le Transfrontalier macht diese Zusammenarbeit nun auch für die Öffentlichkeit sichtbar.

Kolloquium

Um auch die Arbeit hinter der Bühne zu verdeutlichen, haben die Verantwortlichen von Le Transfrontalier sich dazu entschieden, das diesjährige Festival mit einem Kolloquium zu beginnen: Am 22. März diskutieren Künstler, Politiker und Leiter von Kultureinrichtungen von 10.30 Uhr bis 17.30 Uhr über die Wirklichkeit sowie über ihre Visionen des zeitgenössischen Tanzes in der Großregion.

Um 18.00 Uhr findet dann die offizielle Eröffnung des Festivals statt. Die Ausstellung der Video-Installation „Overheating“ von Tommy Laszlo wird eröffnet und die italienische Tänzerin Silvia Gribaudi wird mit ihrer Choreografie „A Corpo Libero“ einen ironischen Blick auf die tanzende Frau werfen und damit den Auftakt zu einer Reihe unterschiedlichster Entwürfe des zeitgenössischen Tanzes geben.

Herzstück des Festivals sind sicherlich die vier Abende (siehe blauer Kasten), an denen entweder zwei oder drei Choreografien gezeigt werden. Alle Tänzer zeigen ihre individuellen Annäherungen an die Kommunikationsmöglichkeiten des Körpers. Die Tänzerin Camille Mutel, die zurzeit im Trois C-L probt, versucht den Mythos der Eurydike zu ertanzen, Denis Plassard hingegen geht es um einen Körper mit zwei Gesichtern. Rosalind Crisp versucht nicht die Bewegungen an sich, sondern ihre Entstehung zu verstehen (siehe Tageblatt-Bericht vom 6. April) und Yuko Kominami etwa möchte das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft erforschen. Eine Fotoausstellung mit dem vielversprechenden Titel „Körper in der Bewegung / bewegende Körper“ lädt nach den Vorstellungen noch zum Verweilen ein. Auf einen überdimensionalen Würfel aus Metall werden Kunstfotografien von choreografischen Augenblicken projiziert. Doch neben den professionellen Tanzaufführungen bietet das Festival auch Workshops an: Beim choreografischen Eltern-Kind-Parcours zum Beispiel soll der zeitgenössische Tanz im Duo entdeckt werden.

Zu einer Konferenz über die Geschichte des zeitgenössischen Tanzes und die unterschiedlichen Vorgehensweisen in Deutschland, Frankreich und Luxemburg laden die Verantwortlichen am 29. Mai ein.

Auch am 29. Mai, nach den letzten Aufführungen, steigt, wie bereits im letzten Jahr, eine große Abschlussparty für alle Tanzbegeisterten und Nachtschwärmer.