/ Georg-Büchner-Preis für den Österreicher Walter Kappacher
Kappacher hatte zuletzt den vielbeachteten Roman „Der Fliegenpalast“ veröffentlicht. „In einzelgängerischer Konsequenz hat Walter Kappacher über Jahrzehnte hinweg ein höchst beachtliches, lange viel zu wenig beachtetes Oeuvre geschaffen“, begründete die Akademie ihre Wahl. Erst seit dem Roman „Selina“ von 2005 werde Kappacher wirklich wahrgenommen. „Seine leise, musikalische Prosa voll melancholischer Unerbittlichkeit stets traurig, nie trostlos klärt uns über uns selbst auf. Dieser poetische Realist unserer Tage, der bei vollkommener Gegenwärtigkeit an die große Erzähltradition anknüpft, erzeugt einen ,Sog der Stille’“, erklärte die Akademie weiter. Die Auszeichnung wird am 31. Oktober 2009 in Darmstadt verliehen. Der Preisträger 2008 war ebenfalls ein Österreicher, der Schriftsteller Josef Winkler. Ebenfalls mit dem Büchner-Preis ausgezeichnet wurden Autoren wie Elias Canetti (1972), George Tabori (1992), Elfriede Jelinek (1998), Wilhelm Genazino (2004) oder Martin Mosebach (2007).
Zwtl: Hermann-Lenz-Preis 2004
Die Werke des am 24. Oktober 1938 geborenen Kappachers wurde lange Zeit von der Literaturkritik kaum zur Kenntnis genommen. Dies änderte sich in den vergangenen Jahren, in denen der Autor auch mit zahlreichen Preisen bedacht wurde. So erhielt er 2004 den Hermann-Lenz-Preis und 2006 den großen Kunstpreis (Literatur) des Landes Salzburg.
Kappacher lebt in der Nähe von Salzburg, wo er auch geboren und aufgewachsen ist. Er arbeitete als Kfz-Mechaniker, begann eine Schauspielausbildung und wurde schließlich Reisebüro-Kaufmann, bis sich sein Interesse dem Schreiben zuwandte. Ab 1967 veröffentlichte er seine ersten Kurzgeschichten in der „Stuttgarter Zeitung“. 1975 erschien sein erster Roman „Morgen“. Im Alter von 40 Jahren ließ er sich schließlich 1978 ganz auf das Schreiben ein und arbeitet seitdem als freier Autor. 1978 erschien die Erzählung „Rosina“ sowie der Erzählband „Die irdische Liebe“. Außerdem veröffentlichte Kappacher die Romane „Ein Amateur“ (1993), „Silberpfeile“ (2000) oder „Selina“ (2005). Gemeinsam mit Peter Keglevic arbeitete er außerdem an dem Drehbuch „Die Jahre vergehen“ (1980). In seinem neuen Roman „Der Fliegenpalast“, der Anfang 2009 erschien, beschreibt Kappacher einen Augenblick im Leben von Hugo von Hofmannsthal.
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