Derweil in Deutschland erste Fotoausstellungen und regionale Schauen zu Ehren von Joseph Beuys, der am 12. Mai 100 Jahre alt geworden wäre, das Beuys-Jahr einläuten, präsentiert Düsseldorf ein Projekt und eine Webseite mit einer globalen Übersicht aller geplanten Ausstellungen. Wer sich demnach eingehender mit der künstlerischen Erbschaft und der Lebensgeschichte dieses Ausnahmekünstlers beschäftigen möchte, dem sei zur Vorbereitung seiner individuellen Kunstreisen im laufenden Jahr die Webseite www.beuys2021.de empfohlen.
Jedes Museum, das Werke besitzt, jede Stadt, die sich irgendwie im Leben und Werk des Joseph Beuys wiederfindet, organisiert in diesem Jahr eine Retrospektive, ein Symposium und/oder eine offizielle Gedenkveranstaltung, kurzum: Deutschland wird überall an seinen berühmten Sohn erinnert.
In Zusammenarbeit des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ist ein Projekt entstanden, das nicht nur den Überblick aller Veranstaltungen erlaubt, vielmehr wird mit dieser Initiative auch das Werk aus heutiger Sicht betrachtet und eingestuft. Im März beispielsweise gibt es ab dem 27. eine Gegenüberstellung der Werke von Schüler und Lehrer in der „Akademie-Galerie – Die Neue Sammlung“ in Düsseldorf. 1947 wurde Beuys Schüler in der Klasse von Ewald Mataré, 1951 gar sein Meisterschüler.
Beuys war zu der Zeit stark von der Ästhetik des Werkes von Mataré beeinflusst. Parallel wird eine Widmung von Jörg Immenhoff an Beuys gezeigt, der diesen als Lehrer und „charismatische Künstlerpersönlichkeit“ präsentiert. Derweil konzentriert sich die „K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen“ in Düsseldorf auf den Einfluss und die Darstellung des globalen Denkens im Werk des Schamanen, auch wird der famose Satz „Jeder ist ein Künstler“ unter die Lupe genommen. Doch damit nicht genug. Ab April folgt eine Konferenz-Reihe an der Heine-Universität und darüber hinaus werden auf öffentlicher Plattform ab dem 14. April Beiträge zum Demokratie-Konzept des Künstlers in unterschiedlicher Form in der Landeshauptstadt dargeboten.
Neben der langjährigen Wirkungsstädte von Beuys tun sich noch andere Städte hervor, etwa Aachen mit einem Symposium „Beuys, Fluxus und Impakt“ im Juni oder Bedburg-Hau mit einer Ausstellung „J B und die Schamane“ ab dem 2. Mai, derweil in Bonn das Verhältnis „Beuys – Lehmdruck“ ab dem 25. Juni untersucht wird, Beuys hat bekanntlich ein paar Tage vor seinem Tod 1986 den Wilhelm-Lehmdruck-Preis erhalten. Greifen wir aus den zahlreichen Terminen noch einige heraus, etwa „Die unsichtbare Skulptur“, eine Projektion über die Zukunft der Kunst nach Beuys ab dem 10. Mai in der Stiftung Zollverein/Ruhr Museum oder „Beuys und Duchamp“ ab dem 8. Oktober im Kunstmuseum Krefeld, Kaiser-Wilhelm-Museum, sowie „Der Katalysator“ zum Thema „Beuys und die Demokratie heute“ im Museum Morsbroich in Leverkusen.
Wie stets bei solchen Anlässen kramen Sammler und Kunstbegeisterte sowohl Fotografien als auch Objekte und Werke hervor, Andenken an den zu ehrenden Meister, die es gilt, stolz den Mitmenschen vorzuführen. Eine Ausstellung mit Fotografien möchten wir hier noch erwähnen. „Torn out of Time“ von Ute Klophaus zeigt Joseph Beuys in Aktion. Es existieren viele Videos von seinen öffentlichen Aktionen, doch hier geht es um Fotos. Diese Lichtbilder sind ab dem 21. September im Von-der-Heydt-Museum in Wuppertal zu sehen. Ob es auch in Luxemburg zu einer Erinnerung in Form einer Konferenz oder einer Ausstellung über den Meister, auf dessen Werk wir noch eingehen werden, kommen wird, wissen wir nicht. Trotz Reiseeinschränkungen derzeit war es uns jedoch wichtig, auf einige Veranstaltungen im Beuys-Jahr in Deutschland hinzuweisen, schließlich haben sowohl gestandene heimische Künstler als auch viele Kunstfreunde ihn etwa in Kassel anlässlich der Documenta live in Aktion erlebt.
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