/ Eröffnung mit "Lucy" und Prominenz
Das 67. Internationale Filmfestival von Locarno ist am Mittwochabend mit der Europapremiere des US-amerikanischen Action-Thrillers „Lucy“ eröffnet worden. Regisseur Luc Besson („Das fünfte Element“) schickt darin Hollywood-Heroine Scarlett Johansson in einen Dschungel der Gewalt. Die von Johansson kraftvoll verkörperte Titelheldin mutiert durch unfreiwilligen Drogenkonsum zum schlagkräftigen Superweib. Der Film, der am 14. August in den deutschen Kinos startet, sorgt als blutgetränkte One-Woman-Show für reichlich Nervenkitzel.
Viele Fans hatten gehofft, Scarlett Johansson komme persönlich zur Eröffnungsgala auf die Freiluftbühne der Piazza Grande, des mittelalterlichen Marktplatzes von Locarno. Doch die US-Schauspielerin, die im Spätsommer mit ihrem Lebensgefährten, dem französischen Journalisten Romain Dauriac, ein Kind erwartet, verzichtete auf die Reise an den Lago Maggiore. Dennoch gab es für die mehr als 8000 Besucher der Gala so viel Glamour wie nie zuvor zum Auftakt eines Filmfestivals in Locarno.
Griffith spielt Abhängige
Neben Luc Besson schritten die Schauspielstars Melanie Griffith aus den USA und Jean-Pierre Léaud aus Frankreich über den roten Teppich. Griffith stellt in Locarno den Kurzfilm „Durst“ (USA) vor. Die Schauspielerin, die selbst mehrfach durch Drogen- und Alkoholmissbrauch für Schlagzeilen gesorgt hat, spielt darin eine von Drogen und Alkohol gezeichnete Frau.
Der als überaus scheu geltende und selten reisende Jean-Pierre Léaud, der vor 55 Jahren durch François Truffauts Film „Sie küssten und sie schlugen ihn“ Weltruhm erlangte, bekam anlässlich der Festivaleröffnung einen Ehrenleoparden für sein Lebenswerk überreicht. Der Star, der im Mai seinen 70. Geburtstag feierte, nahm die Auszeichnung mit deutlicher Freude, doch ohne viele Worte an. Bereits am Donnerstagabend, dem zweiten Festivaltag, soll der deutsche Schauspieler Armin Mueller-Stahl ebenfalls für sein jahrzehntelanges internationales Wirken geehrt werden.
250 Produktionen
Bis zum Samstag nächster Woche zeigt das nach Berlin, Cannes und Venedig bedeutendste Filmfestival Europas in verschiedenen Wettbewerben und Sektionen mehr als 250 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme. Kernstück des Festivals ist der internationale Wettbewerb um den Goldenen Leoparden. 17 Filme gehen ins Rennen um die Gunst der Jury, in der auch der deutsche Regisseur Thomas Arslan mitarbeitet.
Der Goldene Leopard und die anderen Preise werden am Abend des 16. August unterm Sternenglanz auf der Piazza Grande von Locarno verliehen.
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