Kopf des TagesEmma Peel, Bond-Girl und „Game of Thrones“-Star: Diana Rigg ist tot

Kopf des Tages / Emma Peel, Bond-Girl und „Game of Thrones“-Star: Diana Rigg ist tot
 Foto: dpa/Dennis Van Tine

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Diana Rigg ist tot

Diana Rigg wurde in den 60er-Jahren bekannt als schlagkräftige und schlagfertige Spionin Emma Peel in der britischen Fernsehserie „Mit Schirm, Charme und Melone“. Als einziges Bond-Girl heiratete sie den Geheimagenten 007 in „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“, gespielt vom australischen Dressman George Lazenby. Und auch auf der Bühne verkörperte sie starke Frauen, darunter Euripides’ Medea und Eliza Doolittle, die weibliche Hauptrolle in „My Fair Lady“.

Am Donnerstag starb Dame Diana Rigg im Alter von 82 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung, die im vergangenen März diagnostiziert worden war. Das bestätigte ihr Agent Simon Beresford auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Riggs Tochter Rachael Stirling teilte mit, Rigg habe ihre letzten Monate damit verbracht, „freudig über ihr außergewöhnliches Leben nachzudenken, voller Liebe, Lachen und tiefem Stolz auf ihren Beruf“.

Bis ins hohe Alter stand Rigg auf der Bühne. „Ich könnte auch zu Hause sitzen und vor mich hinwelken“, sagte sie dem Sender BBC kurz vor ihrem 70. Geburtstag. Mit 75 feierte sie ein weltweites Comeback in der dritten Staffel des Fantasy-Epos „Game of Thrones“. Darin verkörperte sie die Dornenkönigin Lady Olenna Tyrell, eine scharfzüngige Matriarchin und Meisterin der politischen Intrige. 

Geboren wurde sie am 20. Juli 1938 in Yorkshire, sie wuchs aber im indischen Jodhpur auf. Unverfroren war Rigg, die an der Royal Academy of Dramatic Arts eine klassische Schauspiel-Ausbildung erhalten hatte, schon in ihrer ersten Rolle als Emma Peel in der TV-Serie „Mit Schirm, Charme und Melone“. In Lederkluft, mit gezielten Karateschlägen und Judowürfen schlug sie Verbrecher in die Flucht. Dabei übernahm sie die meisten Stunts selbst und verkörperte damit einen neuen, emanzipierten Frauentyp.

Nach einer kurzen Ehe mit dem Maler Menachem Gueffen von 1973 bis 1976 bekam sie mit dem Produzenten Archibald Sterling eine Tochter, Rachael, die ebenfalls Schauspielerin wurde. Rigg und Sterling heirateten 1982. Doch auch diese Ehe scheiterte nach wenigen Jahren wegen einer Affäre des Produzenten. 1990 wurden Rigg und Sterling geschieden.

Riggs Schauspielkarriere – wie die ihrer Berufskolleginnen Judi Dench, Helen Mirren und Maggie Smith – erlebte in den 90er-Jahren ein Comeback. Sie spielte u.a. in Bühnenstücken wie „Mutter Courage“ und „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“. Für ihre Verdienste erhielt sie die Ehrendoktorwürde zweier englischer Universitäten und wurde 1994 zur Dame of the British Empire gemacht – ein Titel, auf den sie sehr stolz war.

Im Alter wirkte sie vor allem in Fernsehserien mit, etwa in „Doctor Who“ (2013) und eben „Game of Thrones“ (2013). Fernsehrollen seien weniger kräftezehrend als die Bühnenarbeit, sagte Rigg einmal. So auch die Rolle der Lady Olenna. Dafür müsse sie sich nicht stundenlang schminken lassen und trage eine Haube. „Das ist großartig.“ (dpa)