Einmal um den Globus und zurück

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Wer heute von Kultur spricht, denkt dabei eigentlich meist an Kunst. Doch das Konzept Kultur muss nicht immer Theater oder Musik bedeuten, sondern bezieht sich auch auf verschiedene Lebensarten, Esskulturen oder die Menschen, die diese Kulturen prägen. Anne Franziskus (Text), Martine May (Fotos)

Der Mensch und seine verschiedenen Lebenskulturen waren es auch, die im Mittelpunkt der „Fête des cultures“ standen, die am vergangenen Wochenende bereits zum neunten Mal in Düdelingen stattfand.
Zwei Tage lang luden zahlreiche lokale Vereinigungen und Organisationen auf dem Rathausplatz dazu ein, die Besonderheiten aus ihren verschiedenen Ländern zu entdecken. Luxemburgisches Bier mit indischen Pakoras oder thailändische Saté-Spießchen mit pakistanischem Pfefferminz-Tee?
Dass diese Kombinationen nicht unbedingt verkehrt sind, will Düdelingen seinen Besuchern mit der „Fête des cultures“ beweisen. Ziel der Veranstaltung, die von der hiesigen „Commission consultative pour étrangers“ organisiert wurde, ist es, die Menschen für die verschiedenen Lebensweisen zu sensibilisieren. Sie soll dabei helfen, den anderen besser kennenzulernen und die Angst vor dem Unbekannten abzubauen. Eine solche Initiative ist umso wichtiger in einer heterogenen Stadt wie Düdelingen, wo nahezu 35% der lokalen Bevölkerung ursprünglich nicht aus Luxemburg stammen und wo 80 verschiedene Nationalitäten Tag für Tag nebeneinander leben.
Damit dieses Nebeneinander auch zu einem Miteinander werden kann, hatte die Stadt vor fast zehn Jahren die Idee, ein solches Fest der Kulturen ins Leben zu rufen. Das Format der „Fête des cultures“ erfreut sich jedenfalls immer noch großer Beliebtheit, und auch dieses Jahr konnten sich die Organisatoren über ein gut gefülltes Zelt freuen. Alt und jung, Luxemburger wie Nicht-Luxemburger waren der Einladung gefolgt.
Genau wie das Publikum war auch das musikalische Programm bunt gemischt. Mit viel Geschick hatten die Veranstalter ein sehr originelles und breit gefächertes Konzertprogramm auf die Beine gestellt. Ob Trommelmusik aus Indien (Desi Rajas), japanische Volksmusik (Uzume Taiko) oder Popmusik aus Luxemburg mit Daniel Balthasar, das Angebot war resolut multikulturell. Und vor allem die Band Havanna Impacto, die am Samstagabend aufgetreten war, vermochte sogar das sonst eher zurückhaltende luxemburgische Publikum auf die Tanzbühne zu bewegen.
Und vielleicht sind die Organisatoren ihrem Wunsch, dieses Multikulti-Lebensgefühl auch in den Alltag zu integrieren, ein Stück näher gekommen …