/ Eine Wanderung durch die Sammlung
Am Mittwoch eröffnet dort die Ausstellung „Walking through“, die sich anhand von Werken von über 20 Künstlern mit der Beziehung zwischen Künstler und Landschaft auseinandersetzt.
My Mudam
Mit dem zweimal im Jahr stattfindenden Event „My Mudam“ möchte das Museum den Zuschauer an seine Sammlung heranführen.
Neben der thematischen Ausstellung im ersten Stock kann der Zuschauer sich auch eine neues Wandkunstwerk in der Boutique anschauen („Playlist“ von Régis-R) und im Mudam Café einen neuen Cocktail in grellen Farben probieren.
„Walking through“
Mudam3, Park Dräi Eechelen
L-1499 Luxemburg
Tel.: (+352) 45 37 85 1
Mail: info@mudam.lu
www.mudam.lu
Dass das Mudam verstärkt auch Werke aus seiner Sammlung zeigt, ist natürlich zu begrüßen. Schließlich wollen die Besucher wissen, auf welchen Fundamenten das Museum steht. Enrico Lunghi und sein Team haben jährlich 620.000 Euro zur Verfügung, um Kunstwerke auf dem Kunstmarkt zu erwerben. Einerseits viel Geld, andererseits reicht es bei den oft explodierenden Preisen für zeitgenössische Kunst nicht, ganze Serien oder Werke einer Schaffensperiode eines Künstlers zu erwerben.
Die Konsequenz: Die Sammlung des Mudam besitzt mittlerweile nach 12 Jahren interessante Einzelstücke.
Roter Faden verbindet über 20 Künstler
Dies hat zur Folge, dass beim Ausstellen von Teilen der Sammlung immer ein roter Faden gefunden werden muss, der die Werke unterschiedlichster Künstler mit den verschiedensten technischen Herangehensweisen miteinander verbindet.
Marie-Noëlle Farcy und Clément Minighetti, die Kuratoren der Ausstellung „Walking through“, haben sich deshalb darauf konzentriert, Werke zu zeigen, an denen sich die vielfältigen Beziehungen der Künstler zur Landschaft untersuchen lassen. „Sehr wichtig war uns, dass die verschiedenen Werke nicht nur alleine für sich wirken, sondern auch in einen Dialog miteinander treten, dass der Zuschauer Verbindungen zwischen den Kunstwerken entdecken kann“, erklärt Marie-Noëlle Farcy.
Der Begriff der Landschaft ist sehr weit gefasst. Von geografischen, figurativen bis hin zu mentalen, abstrakten Landschaften lässt sich alles finden. Deutliche, beinahe realistische Landschaften lassen sich zum Beispiel auch in „Lake“ von der japanischen Künstlerin Masaya Chiba (siehe Foto) erkennen. Doch auch hier geht es vor allem um den Menschen und um sein Verhältnis zur Landschaft. Masaya Chiba, deren Kunst bereits in der Ausstellung „Le meilleur des mondes“ vor gut einem Jahr zu sehen war, lässt zwei Wesen, die weder Mensch noch Tier sind, auf einen See blicken. Somit thematisiert sie auf ihre Weise den Bezug des Menschen zum Raum.
Gepixelte Landschaft im Großformat
Ganz anders hingegen arbeitet Xavier Veilhan. Das mit Abstand größte Werk der Ausstellung zeichnet ein Landschaftspanorama von mehreren Metern, das wie eine gepixelte Aufnahme aussieht. Wie in einem Mosaik reihen sich die Gegenstände aneinander. Erst bei genauerem Hinsehen verliert das Werk seine Abstraktion und die Figuren nehmen Gestalt an. Doch auch wenn sich Szenen erkennen lassen, bleibt ihr Inhalt rätselhaft.
Auch die Fotografien von Geert Goiris sind seltsam. Stellen sie einerseits Landschaften dar – eine Wüstenlandschaft oder auch ein Meer, so verfremdet der Künstler diese durch merkwürdige Details. Auf dem Meer schwimmt eine Ruine, in einem Raum wächst Schnee aus einer Schale. Geert Goiris möchte mit seinen Fotografien „einen flüchtigen und vergänglichen Blick auf eine andere Wirklichkeit“ darstellen.
Und diese andere Wirklichkeit ist es, die man bei einem Besuch im Mudam erfahren kann. Manche der ausgestellten Werke berühren auf Anhieb, die Botschaft anderer lässt sich erst durch das Konzept dahinter oder durch die angewandte Technik erkennen und wieder andere bleiben nichtssagend. Das Mudam bietet einen Spaziergang durch eine Landschaft, der sich – ausgelöst durch Wahrnehmungen – eigentlich in unserem Geist abspielt.
- Pokal-Finalspiele - 23. Mai 2016.
- Untere Divisionen - 22. Mai 2016.
- BGL Ligue / Ehrenpromotion - 22. Mai 2016.