/ Ein Vakuum wurde gefüllt
Bisher beschrieb kein Buch den Politiker Gaston Thorn, der seine Partei – die DP, das Wirtschaftsleben und nicht zuletzt die Gesellschaft in Luxemburg auch als Premier prägte. Dieses Vakuum hat nun Henri Roemer gefüllt, der ein Jahr lang mit der Vorbereitung der jetzt vorliegenden Übersicht über Thorns Leben beschäftigt war.
Roemer wählte die Methode von Beiträgen von Zeitzeugen, die er teils selbst schreiben ließ, teils interviewte. Am Mittwoch wurde das knapp 500 Seiten starke Werk (erschienen bei Editpress und erhältlich zum Preis von 49 Euro) in den Räumen der BIL (wo Thorn dem Verwaltungsrat vorstand) in Anwesenheit vieler Autoren präsentiert.
Erste Regierung ohne CSV
Einige dieser Weggefährten machten am Mittwoch denn auch interessante Aussagen über den Politiker und Menschen Thorn. So verwies einer der sozialistischen Minister der Regierung ’74-’79, Marcel Mart, darauf, dass ohne den Mut Thorns, der es damals mit nur einem parlamentarischen Sitz Mehrheit gewagt hatte, eine Koalition ohne CSV auf die Beine zu stellen, die heutige Dreierkoalition (mit zwei Sitzen Mehrheit) kaum möglich gewesen wäre.
Zahlreiche Journalisten
Einige der Anwesenden unterstrichen die Bedeutung der Ehefrau von Gaston Thorn, Liliane Thorn-Petit, die in dem Buch u.a. in einem Beitrag von Editpress-Generaldirektorin Danièle Fonck beschrieben wird. Überhaupt konnte Henri Roemer viele Journalisten für Beiträge gewinnen. Auch Alvin Sold und Petz Lahure (beide Tageblatt), Camille Montaigu (Républicain Lorrain), Mario Hirsch (ehemals Land), André Heiderscheid (Wort) und Nik Jacob (Revue und RTL) lieferten interessante Einsichten zum Leben des Politikers.
Neben aktiven einheimischen Politikern und solchen, die sich bereits seit langem aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen haben, konnte Roemer aber auch Berichte von internationalen Politgrößen wie Helmut Schmidt (der täglich von einem „Vieux Luxembourg“-Service frühstückt, das Thorn ihm schenkte), Henry Kissinger, Hans-Dietrich Genscher, José Manuel Barroso, Walter Scheel, Martin Schulz, Jacques Chirac und Charles Ferdinand Nothomb für das Werk gewinnen.
Amüsantes und Presserevue
Amüsante Geschichtchen vervollständigen das umfangreiche Buch, das in den kommenden Tagen im Handel erhältlich sein wird. Außerdem hat der Autor eine internationale Presserevue in „Gaston Thorn 1928-2007“ eingegliedert, so dass sich die Leser ein Bild über den Blick von außen auf das Schaffen des Luxemburger und europäischen Politikers machen können.
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