Ein Museum feiert Geburtstag

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Normalerweise sind es die Gäste, die dem Geburtstagskind, das sie zur Feier einlädt, etwas schenken. Beim Mudam wurde diese Regel umgedreht: Das Museum beschenkte die Besucher, die am Wochenende vorbeischauten.

Nicht nur draußen zwitschern im sommerlichen Luxemburg im Park rund um das „Musée d’art moderne Grand-Duc Jean“ die Vögel. Auch im Innern des Pei-Baus mit der Fassade aus wunderschönen „Magny doré“-Kalksteinziegeln kann man derzeit die gefiederten Freunde singen hören. Dies liegt an der Installation „Black Forest“ von Pascale Marthine Tayou, einem belgischen Künstler, der in Kamerun geboren wurde. Das sechs Meter hohe Werk stieß bei großen wie kleinen Besuchern auf Bewunderung und Erstgenannte liebten es, sich im weichen Stroh auszutollen.

Ein gutes Renommee

Am Samstagvormittag wurde die Geburtstagsfeier mit dem offiziellen Teil eingeläutet. Jacques Santer, Vorsitzender des Mudam-Verwaltungsrates, Direktor Enrico Lunghi und Kulturministerin Octavie Modert zeigten sich über die Entwicklung des Museums in den fünf Jahren seiner Existenz mehr als zufrieden. Das Mudam habe dazu beigetragen, dem Standort Luxemburg in der internationalen Kulturszene zu einem sehr guten Renommee zu verhelfen. Die Tatsache, dass heute bedeutende Kunsttempel, wie die „Whitechapel Gallery“ aus London, dem Haus ihre Sammlungen zur Verfügung stellten, zeuge von dem Respekt, den man vor Luxemburgs Kulturinstituten habe.

Ein Museum zum Anfassen

Ein Museum zum Anfassen demnach. Und ein Museum das, wie am Vormittag anlässlich der offiziellen Geburtstagszeremonie zu vernehmen war, bereits mit fünf Jahren den Kinderschuhen entwachsen ist.

Das ganze Wochenende über nutzten viele die Gelegenheit, sich die interessanten Ausstellungen, die das Museum zurzeit beherbergt, anzuschauen. Im Alleingang oder aber – absolut empfehlenswert – im Rahmen einer Führung. Und wer das besondere Glück hatte, an einer der Führungen von Mourad Frik teilzunehmen, für den wird der Besuch wohl noch lange im Gedächtnis bleiben. Der Erzähler der „Compagnie l’Etoile et la Lanterne“ aus Nancy ist absolut genial! Lachsalven sind garantiert und dazulernen tut man dennoch allemal, wenn er zeitgenössische Kunst erklärt.
Einen großen Erfolg verbuchte auch der Workshop „Custom Eyes“, wo die Geburtstagsgäste unter fachkundiger Anleitung ganz spezielle und einzigartige Sonnenbrillen basteln konnten.

Partystimmung bis in die Nacht

Am Samstagabend füllte sich der Platz rund um das Museum zusehends: Und die, die gekommen waren, erwartete ein wahres Feuerwerk an verschiedensten Spektakeln. Den Start machte das „Collectif Dadofonic“, das mit unkonventionellen Interventionen für Lacher sorgte. Daran anschließend zogen „Les Fonkfarons“ rund ums Museum und brachten die Menge mit Funky-Klängen in Stimmung. Als DJ Kuston Beater dann auflegte, begannen die ersten zu tanzen, und später am Abend konnte keiner mehr stillhalten: Monkey Anna mit ihrer witzig-rhythmischen „The TV Dinner Show“ sorgte dafür, dass die Tanzfläche „schwoarz vu Leit“ war.

Doch auch nach Mitternacht war die Party nicht vorbei: In der d:qliq-Bar wurde noch bis in die Nacht hinein weiter gefeiert. Wir freuen uns schon auf die nächste Geburtstagsfeier im und ums Mudam. Rendezvous im Sommer 2016.