/ Ein Luxemburger Theatermensch geht nach Cambridge

(Isabella Finzi)
Premiere an der Universität Cambridge. Der Theaterregisseur Thierry Mousset hat als erster Luxemburger ein „Gates of Cambridge“-Ehrenstipendium erhalten um an der weltberühmten Hochschule in England zu studieren.
In Cambridge wird Mousset sich nun in seinem PhD, mit der Umsetzung von Texten der Autoren W.G. Sebald, Mathias Enard und Orhan Pamuk im der zeitgenössischen Bühnenkunst auseinander setzen.
Auf der Seite des Förderprojektes schreibt Mousset: „Diese Autoren kommen aus Deutschland, Frankreich und der Türkei und befassen sich in ihrer Arbeit über Grenzen hinweg mit dringenden sozialen, ästhetischen und literarischen Fragen. Ich glaube, dass es in dem aktuellen politischen Klima, mit seinem Anstieg an starker anti-muslimischer und nationalistischer Rhetorik, wichtiger als jemals zuvor ist, sich der gemeinsamen Geschichte auf beiden Seiten des Mittelmeeres wieder bewusst zu werden.“
Beindruckende Biographie
Mousset verfügt über eine beeindruckende Biographie. Seit seiner Kindheit begeistert sich Mousset für das Theater.
Er war Mitglied des Chores des Konservatoriums der Stadt Luxemburg und nahm an Tourneen in Japan, Deutschland und Frankreich teil. In Frankreich studierte er am Campus Moyen-Orient Méditerranée de SciencesPo in Paris und in Cambridge und nahm Theaterkurse an der Académie Rainier III de Monaco. Mousset spricht fünf Sprachen darunter Arabisch. Später arbeitete er am Barbican Centre in London, im La Monnaie Opera House in Brüssel, im LOD Muziektheater in Gent und am Grand Théâtre der Stadt Luxemburg.
Das „Gates of Cambridge Sholarship“ wurde im Jahr 2000 von der „Bill and Melinda Gates Foundation“ begründet. In diesem Jahr wurde das Ehrenstipendium an 35 Studenten aus den USA und 55 Studenten aus dem Rest der Welt vergeben. Die 55 seien die „akademisch hervorragendsten und sozial Engagiertesten von überall auf dem Globus“ schreibt die Webseite des Förderprogramms.
Neben dem ersten Luxemburger, fördert das Programm in diesem Jahr mit der Juristin Marina Velickovic erstmals eine Person aus Bosnien und Herzegowina und mit Montana Wilson erstmals ein Mitglied der amerikanischen Ureinwohner.