Ein künstlerisches und vielseitiges Porträt einer Stadt

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An der „Diddelenger Schmelz“ nagt der Zahn der Zeit: Stahlwalzen sind längst stillgelegt, Fabrikgebäude zerfallen oder werden abgerissen. Alles, was bleibt, ist „dieses“ Gefühl der Nostalgie - Erinnerungen an die Blütezeit der „Forge du Sud“, die einst das fortschrittlichste Walzwerk der gesamten Region beherbergte. Emile Hengen

Ein verborgener Schatz, dem wegen des Trubels rund um die Abschlussfeier des 100-jährigen Jubiläums der Stadt Düdelingen kaum Beachtung geschenkt wurde und der noch bis Ende dieses Monats in der Galerie „Dominique Lang“ am Düdelinger Hauptbahnhof schlummert, erinnert an die Zeit, als in Düdelingen noch bis zu 230.000 Tonnen Thomasstahl hergestellt wurden.
„Diddeleng am Bild – Dudelange en peinture“, eine Sammelausstellung, die 15 vorwiegend einheimische Maler vereint, zeichnet ein facettenreiches Porträt der viertgrößten Stadt des Landes und verbirgt eines der bedeutendsten Werke des Luxemburger Malers und Künstlers Auguste Trémont, „Les Lamineurs“ (1917), das sonst nur für den ArcelorMittal-Vorstand im Hauptsitz in Luxemburg-Stadt sichtbar ist.

Landschaft und Stadtpanorama

Die Mehrzahl der ausgestellten Bilder zeigen natürlich die „Diddelenger Schmelz“, doch auch pittoreske Porträts, wie das Stadtpanorama von Mathis Wildanger, das die Stadt Esch Düdelingen als Geschenk zum 50-jährigen Bestehen der Stadt überreichte, und Landschaftsporträts von Roland Schroeder, der den Düdelinger Sendeturm, heute wohl das Wahrzeichen der Südstadt, in ein mysteriöses Licht stellt, sind Gegenstand dieser bisher einzigartigen Kunstausstellung. Die Galerie „Dominique Lang“ zeigt die Bilder von überwiegend renommierten Künstlern, doch zwischen all den Gemälden von Auguste Trémont und Frantz Kinnen, dem die Stadt Düdelingen im Jahr 2005 eine erste Retrospektive widmete, fällt man hier und da auf eine Perle eines bis dato unbekannten Künstlers, der lieblich und völlig unprätentiös den Sinnen schmeichelt. Auf seinem ausdrucksvollen Gemälde „Usine de Dudelange“ aus dem Jahr 1985, zeigt der talentierte Maler Fabio Nardelli mit einer unglaublichen Präzision und Detailfreude ein realitätsbezogenes Abbild des Düdelinger Stahlwerks. Neben all den figurativen Kunstgegenständen hängt im Obergeschoss der Galerie dann doch noch ein einziges abstraktes Bild: „Paysage abstrait Ginzebierhg“ von Roland Steimes. Die Ausstellung „Diddeleng am Bild“ zeigt ein versöhnliches und nuanciertes Bild der „Forge du Sud“ – die Stadt des Filmregisseurs Andy Bausch, der Politikerin Colette Flesch, des Bürgermeisters Alex Bodry, der Eiskunstläuferin Fleur Maxwell und der Rockband Eternal Tango. Die Ausstellung „Diddeleng am Bild – Dudelange en peinture“ ist noch bis zum 30. August in der Galerie „Dominique Lang“ am Düdelinger Bahnhof zu besichtigen.
www.centredart-dudelange.lu