/ Ein Kraftakt!
Von Selbstverschulden kann wahrlich nicht die Rede sein. Die Veranstalter von „ock-A-Field“ versuchen bereits seit einigen Jahren, die Headliner der europäischen und US-amerikanischen Festivals nach Roeser zu locken. Mit mäßigem Erfolg.
Dass es auch anders geht, davon zeugt das „Food For Your Senses“-Festival. Fernab des Mainstreams gestaltet es sein künstlerisches und musikalisches Programm, schließt einheimische Bands nicht aus, sondern bindet sie implizit mit ein, in ein Konzept, das unter Musikliebhabern auf immer größere Resonanz stößt.
2007 erstmals veranstaltet, zählte das Tüntinger Open-Air-Festival „Food For Your Senses“ gerade mal 600 Besucher, lediglich 30 Festivalgänger nutzten den auf dem Gelände zur Verfügung stehenden Campingplatz. Drei Jahre später verkauften die Veranstalter bereits 4.500 Eintrittskarten, im vergangenen Jahr sagenhafte 9.000. Jaakes Hoffmann, Koordinator des „Food For Your Senses“ mag für die Auflage 2012 die Messlatte noch höher legen und verdeutlicht: „Wir wollen die magische Grenze von 12.000 Besuchern überschreiten.“
Das klingt ehrgeizig, doch die Veranstalter sind von ihrem Gelingen überzeugt. Bereits heute – knapp sechs Jahre nach der ersten Auflage – können sie von sich selbst behaupten, neben dem vom Atelier veranstalteten „Rock-A-Field“, Luxemburgs größtes Open-Air-Festival aus der Taufe gehoben haben, das sich seit einigen Jahren über drei Tage und Nächte erstreckt. Und auch das Angebot, vor Ort zu übernachten, erfreut sich zunehmender Beliebtheit: „Im letzten Jahr nutzten 1.500 Besucher den Campingplatz“, verdeutlicht Jaakes Hoffmann und fügt hinzu, dass ohne diesen kein authentisches Festival-Feeling aufkommen könne. Diese Erkenntnis bewegte wohl auch das Atelier, sein Sommerfestival auf zwei Tage auszuweiten und Campingplätze zu niedrigen Preisen anzubieten.
Über 100 Freiwillige
Das „Rock-A-Field“ und das „Food For Your Senses“ haben demnach eines gemein: Alle beide wollen der Festivalkultur im Großherzogtum neues Leben einhauchen. Nur tun sie es auf unterschiedliche Art und Weise. Auf bis zu 100 freiwillige Mitarbeiter greifen die Veranstalter des „Food For Your Senses“ zurück. Sie hatten sich vor zweieinhalb Jahren zur Gründung einer gemeinnützigen Vereinigung zusammengefunden. Nur mit den Freiwilligen kann ein derart großes Massen-Event möglichst ohne Zwischenfälle sicher über die Bühne gebracht werden. Genügend Erfahrung konnten die Drahtzieher im Laufe der Jahre sammeln, die seit der Erstauflage nicht auf die großen Namen der internationalen Musikszene setzen, sondern vielmehr auf unabhängige Bands, damit das Festival nicht nur ein Akt des blinden Konsumierens ist, sondern eins, das alle unsere Sinne berührt.
Um ihr Ziel zu erreichen, greifen die Organisatoren nicht nur auf über 100 Bands und Soundtüftler zurück, sondern errichten auf dem Festivalgelände ein autarkes Dörfchen namens „Sensarea“ ein – ein „Ort des puren Vergnügens“, wie Metty Hoffmann vom Organisationsvorstand meint. In dieses Dorf können sich die Festivalbesucher zurückziehen und sich nach Lust und Laune austoben.
Unvergessliches Erlebnis
Gemeinsam mit den „Coopérations Wiltz“ und unzähligen Kulturschaffenden werden Workshops und Spieleabende organisiert oder aber Theaterstücke aufgeführt. Und wem durch das viele Tanzen und Headbangen der Nacken schmerzt, kann sich vor Ort massieren und kulinarisch verwöhnen lassen, um neue Kraft für den weiteren Verlauf des Tages zu schöpfen. Denn die drei Tage in Tüntingen versprechen, verdammt lang, mit Bands wie Mutiny On The Bounty, This Town Needs Guns, Sun Glitters, Monophona oder No Metal In This Battle aber ein unvergessliches Erlebnis zu werden.
Einen „wahren“ Headliner verbucht das „Food For Your Senses“ dann doch. Es handelt sich dabei um eine Band, die in Deutschland nahezu jedes Titelblatt der Zeitschriften schmückt: Kraftklub aus Chemnitz, die wie keine andere Band Indie mit Hip-Hop vermischen und dabei sämtliche Charts erstürmen.
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