Ein Hauch von Venedig

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Wer das Glück hatte, sich bei der 54. Kunstbiennale von Venedig im Jahr 2011 den Beitrag von Martine Feipel und Jean Bechameil "Cercle fermé" in der Ca’ del Duca anzusehen, den überkommt beim Betreten des Cercle Cité gleich ein Déjà-vu-Gefühl.

Da stehen sie wieder. Die weißen Säulen, die Martine Feipel und Jean Bechameil schon vor vier Jahren in Venedig in ihrer Installation im Luxemburger Pavillon aufbauten. Sieben sind es, um genau zu sein. Drei neue kamen hinzu und vier befanden sich bereits im Ratskeller. Und die werden auch bleiben, wenn die Installation nach Ausstellungsende wieder abgebaut wird.

Info

M. Feipel & J. Bechameil: „Melancholic Dislocation“
Bis zum 8. März 2015
täglich von 11 bis 19 Uhr
Führungen: Sa., 11 Uhr

Kontakt
Ratskeller – Cercle Cité
Place d’Armes
L-2012 Luxemburg
www.cerclecite.lu

Doch auch die sieben bereits existierenden Säulen aus Polyurethan mussten für die Schau überarbeitet werden. „Die Decken im Cercle Cité sind viel höher als sie das in der Ca’ del Duca waren“, erklärte Martine Feipel. „Vom Boden bis zur Decke sind es fast vier Meter, so dass wir die Säulen um einiges verlängern mussten.“

Dem Künstlerduo blieb nicht viel Zeit, um seine Installation fertigzustellen, eine Woche musste reichen. Feipel und Bechameil respektieren bei der Gestaltung ihrer Installationen immer die existierenden Räumlichkeiten, passen ihre Arbeit daran an, reagieren darauf. Das ist bei „Melancholic Dislocation“, einer Auftragsarbeit im Rahmen des Filmfestivals der Stadt Luxemburg, nicht anders. Doch eine zusätzliche Schwierigkeit kam hinzu: „Wir mussten unsere Installation so anpassen, dass genügend Platz bleibt, um verschiedene Veranstaltungen im Rahmen des Festivals im Ratskeller zu ermöglichen.“

Zeit und Raum

Im unteren Bereich des Ratskellers griff das Duo das eingangs erwähnte Säulen-Thema auf, das sich förmlich aufdrängte. Im kleineren Saal oben bauten die Künstler in den Räumlichkeiten fremd wirkende Elemente ein, wie beispielsweise Fenster. Eine der Wände des Ratskellers wurde von Feipel und Bechameil so gestaltet, dass man den Eindruck gewinnt, als würden sich hier Tapete bzw. Putz lösen. „Wir wollten eine Atmosphäre schaffen, die einerseits etwas apokalyptisch wirkt, andererseits aber lediglich einen Übergang darstellen soll.“ Zeit und Raum verschmelzen in „Melancholic Dislocation“, Wirklichkeit und Vision werden eins.