Die Dämonen freilassen

Die Dämonen freilassen
(Francois Besch)

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Christian Pütz, ein junger luxemburgischer Künstler, zeigt derzeit rezente Arbeiten in der Galerie A Spiren in Strassen.

Leicht verdaulich sind sie beileibe nicht, die Werke von Christian Pütz, die zurzeit in der Galerie im Centre Barblé zu sehen sind. Doch sie lassen erahnen, wie viel Talent, Können und Kraft in diesem erst 29 Jahre alten Künstler stecken. Meisterlich setzt er seine Kompositionen, die keinen Betrachter kalt lassen dürften, in Szene.

Christian Pütz,
Malerei

Galerie A Spiren
Bis zum 11. Dezember 2016
Di. bis Fr., 14.30 bis 18.30 Uhr

Kontakt

Centre Barblé
Rue des Romains
L-8041 Strassen
www.strassen.lu

Man kann sie immer und immer wieder betrachten, die Gemälde des 1987 in Esch geborenen, in Differdingen lebenden und arbeitenden Künstlers Christian Pütz, und entdeckt stets neue Details. Ganz gleich, ob es sich dabei um die kleineren und mittleren oder um die beeindruckenden Großformate handelt, die auf zwei Stockwerken in der Strassener Galerie gezeigt werden.

Höchst expressiv

Sind im Erdgeschoss einige frühere Werke des Künstlers zu sehen, bei denen es ihm vor allem darum ging, das Spiel mit Licht und Schatten zu erforschen, so erwartet den Besucher der Ausstellung im ersten Stock eine wahre Explosion an Farben und Formen, an höchst expressiven Malereien.

Diese zeigen Parallelen zu bekannten Meistern wie dem Vorläufer des Expressionismus, dem Belgier James Ensor (1860-1949), dem holländischen Renaissance-Maler Hieronymus Bosch (1450-1516) oder dem Spanier Pablo Picasso (1881-1973) auf.

Pütz verbindet Stilelemente und teilweise auch Thematiken der erwähnten Künstler zu einer ganz persönlichen, eigenen Ausdrucksform. Und verarbeitet in seinen auf Papier, Leinwand oder Holz entstehenden Werken, bei denen vor allem Acryl-, aber auch Aquarellfarben sowie Buntstifte zum Einsatz gelangen, eigene Erfahrungen, übt Kritik an der Gesellschaft aber auch Selbstkritik aus.

Außerordentliche Reife

„Es ist so, als würde ich Dämonen, die in mir sind, freilassen“, erklärt der schüchtern wirkende Mann, den man wesentlich jünger einschätzt als er ist. Geboren in Esch und aufgewachsen in Differdingen, wo er die ersten beiden Schuljahre besuchte, sollte Christian Pütz später in einem Arloner Internat unterrichtet werden.

Seine Sekundarstudien absolvierte er ebenfalls in Arlon, später dann im „Institut Cardijn-Lorraine“ in Differt/Messancy, wo er in bildender Kunst unterrichtet wurde. Dennoch kann man Pütz als Autodidakten bezeichnen, der sich seine inzwischen zu außerordentlicher Reife herangewachsene Technik selbst beibrachte. „Ich habe bereits als Kind gerne gemalt, vor allem gezeichnet.“

Ausgezeichnet

Erstmals auf sich aufmerksam machte Christian Pütz im Rahmen der „Jugendkonschtwoch“ in Differdingen, wo er gleich mit zwei Preisen, dem Publikumspreis für Künstler über 18 Jahre und einem von „Arts vivants“ gestifteten, ausgezeichnet wurde.

Bislang ist die Malerei für ihn lediglich ein Hobby, doch das Können zu einer beruflichen Karriere als Künstler ist vorhanden. „So richtig klick gemacht hat es eigentlich im Casino Luxemburg“ erklärt er, der ein Jahr lang dort gearbeitet hatte. Hier sei ihm klar geworden, dass Kunst nach Konzept verlangt.