„Design City LX“-Festival thematisiert das Zusammenspiel von Handwerk, Industrie und Design

„Design City LX“-Festival thematisiert das Zusammenspiel von Handwerk, Industrie und Design
Zu den Aufgaben eines Designers gehört es, alltägliche Gegenstände neu zu gestalten

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„Me craft – You industry – We Design“ – das ist das Motto der fünften Auflage des „Design City LX“-Festivals. Vom 19. Oktober bis zum 18. November illustrieren luxemburgische und internationale Designer ein Zusammenspiel zwischen Handwerk (engl. „craft“), Industrie und Design.

„Kunst stellt Fragen, Design gibt Antworten“ – diese Aussage von US-Designer John Maeda gibt eine einfache Antwort darauf, was Kunst und was Design ist; eine Frage, die sich womöglich viele Menschen im Zusammenhang mit dem „Design City LX“-Festival stellen. Die diesjährige Auflage der Veranstaltung beschäftigt sich aber dank des Zusammenwirkens von Handwerk, Industrie und Design mit weitaus mehr als mit dieser Fragestellung.

„Beyond the New – A Search for Ideals in Design“ (zu Deutsch: Jenseits des Neuen – Auf der Suche nach Idealen im Design) ist eine Installation im Mudam (12. Oktober bis 6. Januar 2019), die sich mit diesem Thema sowie mit dem Phänomen befasst, dass Objekte im Alltag anders wahrgenommen werden, als wenn sie in einem Museum ausgestellt sind. Es wird die Frage gestellt, ob ein Museum den Widerspruch zwischen Design als kulturellem Gegenstand und Design als kommerziellem Produkt verdeutlichen kann.

Fünf Projekte im öffentlichen Raum 

Eröffnet wird das Festival am 20. Oktober mit einem Symposium im Mudam und Diskussionen rund um das Thema der Verknüpfungen von Handwerk, Kunst und Design. Etliche Designprojekte können als Kunst bezeichnet werden und werden in Museen und Galerien gezeigt, wie es auch bei dieser Auflage des „Design LX“-Festivals der Fall ist. Auf dem Programm stehen Ausstellungen im Cercle Cité, im Casino Luxembourg, im portugiesischen Kulturzentrum Camões, in der Villa Vauban und in der Galerie Simoncini.

Fünf Projekte finden im öffentlichen Raum statt. Ein Designer, der an der diesjährigen Auflage teilnimmt: der Luxemburger Max Steffen. Das Ziel seiner Arbeit beschreibt er folgendermaßen: „Ich möchte gewöhnliche und vielfach genutzte Gegenstände des täglichen Gebrauchs neu denken.“ Für das Festival installiert er eine von ihm entworfene Parkbank – genannt „Luxembourg City Bench“ (LUC) – auf dem Theaterplatz. Die Handwerkskammer hat die Errichtung dieser Sitzgelegenheit in Auftrag gegeben, die fortan vor ihrem Gebäude auf Kirchberg stehen wird.

Mit seiner Lichtinstallation Dune will der Niederländer Daan Roosegaarde zeigen, wie moderne Technologie und die Schönheit der Natur miteinander verbunden sind. Im Tunnel des „Musée Dräi Eechelen“ errichtet er Leuchtdioden und optische Fasern, die auf Reize der Umwelt reagieren. „La traversée du Luxembourg“ nennt sich ein Projekt des Künstlergespanns boijeot.renauld. Das Duo transportiert eigens für das Projekt entworfene Möbel durch die Hauptstadt und installiert eine Wohnung im öffentlichen Raum. Damit will es die Grenzen von privatem und öffentlichem Raum ausloten.

„A beer with a designer“

Wie ein roter Faden zieht sich jene Idee durch die Arbeit vieler Designer, ihre Installationen im Einklang mit der natürlichen Umgebung zu gestalten. Der japanische Designer Tadashi Kawamata entwarf einen Spielplatz, der im nächsten Jahr im Park „Klosegrënnchen“ auf Kirchberg installiert wird – ein Beispiel dafür, dass Design unser tägliches Leben direkt beeinflussen kann.

Die Auswirkung unserer Verkehrsmittel auf den öffentlichen Raum verdeutlicht die Installation „Sensity“ von Giacomo Piovan. Auf einem Bildschirm in der Avenue John F. Kennedy auf Kirchberg kann das Verkehrsgeschehen beobachtet werden. So wird der Einfluss jedes Verkehrsteilnehmers auf seine Umwelt im Bild dargestellt.

Die meisten der außer Haus installierten Projekte befinden sich auf Kirchberg, und dem ist nicht nur zufällig so: Auf anschauliche Weise zeigt das Quartier den Wandel von einem reinem Büro- und Arbeitsviertel zu einem, in dem heute Leute wohnen, Platz zum Ausspannen vorhanden ist und Kunst geboten sowie Sport ausgeübt wird.

Zu den Events des Festivals gehören dieses Jahr vier Vorführungen mit Filmen über ein Gebäude, das es Shaolin-Mönchen erlaubt, zu schweben, über 100 Jahre Bauhaus, über handwerkliche Tätigkeiten im Design und über das Thema „Design als Wettbewerbsvorteil“.
Während der Dauer des Festivals öffnen Designerstudios der Stadt Luxemburg an vier Tagen für Besucher ihre Türen (freitags von 14 bis 20 Uhr).

Im Café „De Gudde Wëllen“, wo dieses Jahr das Hauptquartier beherbergt ist, findet am 20. Oktober eine Eröffnungs- und am 17. November eine Abschlussparty statt (Beginn jeweils um 22 Uhr). Zudem werden dort sonntags Workshops und dienstags Begegnungen stattfinden – unter dem Motto „A beer with a designer“.