Der letzte große Freiheitskämpfer

Der letzte große Freiheitskämpfer
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Am 5. Dezember verstarb Nelson Mandela, erster frei gewählter Präsident Südafrikas. Regisseur Justin Chadwick verfilmte „Madibas“ Leben und basierte sich dabei voll auf die Autobiografie des Mannes, der Südafrika in eine wahre Demokratie führte.

Im September feierte der Mandela-Film in Toronto anlässlich der dortigen Filmfestspiele seine Weltpremiere. In Luxemburg wird der Streifen am 18. Dezember in den Kinos anlaufen.

„Mandela: Long Walk to Freedom“

USA, Südafrika 2013
Regie: Justin Chadwick

www.utopolis.lu

Am Dienstagvormittag, um 10 Uhr, als in Johannesburg Zehntausende den Gedenkfeierlichkeiten an Mandela beiwohnten, fand im Utopolis eine Sondervorstellung des Films für die luxemburgische Presse statt.

Eins vorweg: Der Mandela-Film ist in vielerlei Hinsicht beeindruckend. Es sind extrem starke Bilder, mit denen Regisseur Chadwick das Leben des Bürgerrechtlers und Politikers, der neben Martin Luther King als wichtigster Kämpfer gegen die Unterdrückung der Schwarzen gilt, verfilmt hat. 153 spannende Minuten lang wird der Zuschauer davon in den Bann gezogen. Das ist neben der hervorragenden Kameraführung vor allem auch dem schauspielerischen Talent aller Beteiligten, hauptsächlich aber von Idris Elba als Nelson und Naomie Harris als Winnie Mandela, zu verdanken.

Von Anfang an

In „Mandela: Long Walk to Freedom“ wird das Leben des Mannes, der heute auch als „Vater Südafrikas“ bezeichnet wird, von Beginn an beleuchtet. Dabei fliegen die Anfangsjahre in einer Art Zeitraffer am Zuschauer vorbei. Einige Minuten reichen, um die Kindheit und das Heranwachsen Mandelas in seinem Heimatdorf Mvezo zu umreißen, weitere Minuten fließen in die Studienzeit und die Anfänge seiner Arbeit als Anwalt.

Die erste Ehe, die Geburt des ersten Sohnes, die ersten Kontakte zum ANC (African National Congress), die ersten Gewaltaktionen gegen die immer schlimmer werdende Unterdrückung der Ureinwohner des Landes: All dies nimmt im Film weniger als eine Stunde ein.
Den Hauptakzent legt Chadwick auf die Entwicklung Mandelas in seinen Haftjahren. Zunächst auf die Jahre auf der berüchtigten Gefängnisinsel Robben Island, dann auf die Zeit der gemeinsamen Inhaftierung mit seinen Kampfgenossen, schließlich auf die Einzelhaft im „goldenen Käfig“, die Freilassung und die Wahl zum Präsidenten.

Der Film stellt Mandela als Helden, als letzten großen Freiheitskämpfer des 20. Jahrhunderts dar, ohne dabei in übermäßiges Pathos zu verfallen. „Mandela: Long Walk to Freedom“ ist kurzweiliges, intensives Kino, bei dem die gut zweieinhalb Stunden wie im Flug vergehen.