Das Rennen um die Bären beginnt

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Passender Auftakt in Krisenzeiten: Mit dem Wirtschafts-Thriller „The International“ setzt die 59. Berlinale heute gleich zur Eröffnung ein politisches Ausrufezeichen. Holger Mehlig, Berlin

Regisseur Tom Tykwer beschäftigt sich in der amerikanisch-deutschen Produktion mit den üblen Machenschaften der internationalen Bankenwelt. Auf dem roten Teppich vor dem Berlinale-Palast werden Stars wie Clive Owen und Armin Mueller-Stahl sowie Jury-Präsidentin Tilda Swinton erwartet.

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BERLINALE

Der Film läuft allerdings nur außer Konkurrenz. Insgesamt gehen 18 Produktionen ins Rennen um den Goldenen und die Silbernen Bären, die am 14. Februar vergeben werden. Mit dabei sind auch zwei originär deutsche Filme: nämlich „Alle anderen“ von Maren Ade über die tragikomische Geschichte eines ungleichen Paares, sowie „Sturm“ von Hans-Christian Schmid über die Aufarbeitung von Kriegsverbrechen im früheren Jugoslawien. Außerhalb der Konkurrenz wird „Deutschland ’09“ gezeigt. Dieser Film zur Lage der Nation wurde unter anderem von Fatih Akin, Wolfgang Becker und Dani Levy erstellt.

Viel Glamour garantiert

Trotz Finanzkrise versprechen die Filmfestspiele auch dieses Jahr glamourös zu werden. Festival-Direktor Dieter Kosslick kündigte bereits Stars wie Michelle Pfeiffer, Renée Zellweger, Kate Winslet, Keanu Reeves, Demi Moore, Willem Dafoe, Woody Harrelson und Monica Bellucci als Gäste an. Erwartet werden auch prominente Regisseure wie Fatih Akin, Paul Schrader, Stephen Daldry und François Ozon. Zur Benefiz-Gala „Cinema for Peace“ am 9. Februar will zudem Leonardo di Caprio kommen.
Insgesamt werden in den verschiedenen Reihen in diesem Jahr 386 Filme gezeigt, darunter 98 mit deutscher Beteiligung. Der deutsche Film ist nach Kosslicks Angaben damit so stark wie noch nie zuvor auf der Berlinale vertreten.
Mit Spannung erwartet werden unter anderen in der Reihe Berlinale Special „Effi Briest“ von Hermine Huntgeburth, „Hilde“ (Regie: Kai Wessel) über das Leben von Hildegard Knef mit Heike Makatsch in der Titelrolle und „John Rabe“ von Oscar-Preisträger Florian Gallenberger.

Kate Winslet in „Der Vorleser“

Ein weiterer Höhepunkt des Festivals dürfte die Premiere „Der Vorleser“ werden. In der Verfilmung des Bestseller-Romans von Bernhard Schlink wirken die englischen Weltstars Kate Winslet und Ralph Fiennes sowie eine große Zahl bekannter deutscher Darsteller mit. Auch dieser Film läuft außer Konkurrenz. Der Goldene Ehrenbär geht in diesem Jahr an den französischen Filmkomponisten Maurice Jarre.
Eine ganz besondere Attraktion der Berlinale dürfte die diesjährige Retrospektive unter dem Titel „70 mm – Bigger than Life“ werden. So berühmte Monumentalfilme wie „Ben Hur“, „Cleopatra“, „2001“, „Lawrence von Arabien“ oder „Krieg und Frieden“ werden in bester Qualität auf Großleinwänden gezeigt.
Die Berlinale hat noch eine neue Reihe ins Leben gerufen: Zum 20. Jahrestag des Mauerfalls wird die Sonderreihe „Winter adé – Filmische Vorboten der Wende“ präsentiert. Sie versammelt Filme aus den ehemaligen Ostblockländern sowie der Bundesrepublik, die zwischen 1977 und 1989 entstanden und einen authentischen Blick auf das Leben unter totalitären Bedingungen wagen.
Die Entscheidung über die Gewinner verkündet die Jury am 14. Februar. Unter Vorsitz von Tilda Swinton müssen Isabel Coixet, Henning Mankell, Christoph Schlingensief, Alice Waters, Wayne Wang und Gaston Kaboré über die Filme urteilen. Die Filmfestspiele enden am 15. Februar mit einem Publikumstag.