Brad Pitt scherzt, Malick versteckt sich

Brad Pitt scherzt, Malick versteckt sich
(AFP)

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Mit getönter Sonnenbrille, Goldkettchen und zurückgegelten Haaren war Brad Pitt am Montag der umjubelte Star des Filmfestivals Cannes.

Eigentlich kommen Regisseure, Schauspieler und andere Filmschaffende zum Festival nach Cannes, um sich angemessen feiern zu lassen. Nur einer versteckte sich lieber: Der US-Regisseur Terrence Malick. Dabei lief sein langerwartetes Werk „The Tree of Life“ mit Brad Pitt und Sean Penn am Montag im Wettbewerb. Als einziger Prominenter der Films kam dann aber Hollywoodstar Brad Pitt – und der scherzte und gab fleißig Autogramme.

Zuerst musste der 47-Jährige bei der Pressekonferenz aber Fragen über seine Kindheit und seine eigene Vaterrolle beantworten. Denn in „The Tree of Life“ spielt Pitt einen autoritären Vater, der seine Kinder streng erzieht und immer wieder bestraft. Pitt reagierte mit Ironie: „Ich schlage meine Kinder regelmäßig, das scheint zu helfen“, sagte er. „Außerdem verweigere ich ihnen Mahlzeiten.“

Ängste

Dann wurde er aber wieder ernst. „Ich habe gezögert, den unterdrückenden Vater zu spielen“, sagte er. Schließlich frage er sich immer, was seine Kinder einmal denken könnten, wenn sie seine Filme sehen würden. Doch dann habe ihn ein Gedanke beruhigt: „Sie werden mich dann als der kennen, der ich bin.“

Deutlich rätselhafter ist dagegen das Mysterium Malick. Immerhin zeigt sich der Regisseur fast nie in der Öffentlichkeit, viele wissen nicht einmal, wie er aussieht. Pitt scherzte aber, Malick sei zwar ein Arbeitstier, sonst jedoch ziemlich normal: „Er geht sogar auf die Toilette.“

Rätselhaft

Malicks Werk „The Tree of Life“ gab den meisten Zuschauern allerdings Rätsel auf und wurde bei einer ersten Vorführung heftig ausgebuht. Die Geschichte um einen Jungen, der zwischen seinem strengen Vater (Pitt) und der sanften Mutter hin- und hergerissen ist, wird kombiniert mit einer filmischen Meditation mit philosophischen Fragen über den Tod, die Entstehung des Universums, den eigenen Weg im Leben. Sean Penn hat in dem fast zweieinhalbstündigen Werk nur eine kleine Rolle als erwachsener Sohn, der auf sein Leben mit dem strengen Vater zurückblickt.

„Ich sehe es als eine Heirat des Mikro- mit dem Makrokosmos“, half Pitt den Journalisten im Umgang mit dem Film. Also als eine Symbiose der Familienwelt mit existenziellen Fragen über den Kosmos. Viel mehr war aber nicht drin. Die Kinogänger blieben mit vielen Fragen zurück. Und auch Brad Pitt machte sich dann schnell wieder rar – schließlich waren Dauerfreundin Angelina Jolie und die sechs Kinder mit in Südfrankreich.