/ Big Ben lässt den Kopf hängen
Big Ben, Petersdom, der Platz des himmlischen Friedens – jeder kennt sie, die architektonischen Wahrzeichen der Welt, die Macht und Anerkennung demonstrieren. Doch wirken sie in der Installation von Liu Wei weder bombastisch noch mächtig, sondern verfallen und verwahrlost, in diesem Braun. Zumindest sind sie nicht zu vergleichen mit den imposanten und ehrwürdigen Originalen. Schuld an dieser ungewohnten Wahrnehmung ist das Material: Ungegerbte Rinderhaut, aus der man ursprünglich Kauknochen für Hunde herstellt. Dadurch manifestiert sich die Macht nicht einmal mehr durch äußeren Schein.
Das Werk von Liu Wei ist als Satire auf globale Machtstrukturen zu verstehen. Sie führt ihren Besuchern vor Augen, dass alles vergänglich und das Macht ein menschliches Konstrukt ist. Heute ein König, morgen ein Bettler, das ist der Lauf der Welt.
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