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(François Besch)

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Mit einer Ausstellung im "Konschthaus Beim Engel" feiert das Atelier "Empreinte" derzeit sein 20-jähriges Bestehen.

Sie waren damals 13, als im Rahmen der Gravur-Kurse während der Sommerakademie die Idee geboren wurde, ein eigenes Künstleratelier zu schaffen, in dem sie in Zukunft weiterarbeiten könnten. Die Initiative trug Früchte. Inzwischen gehören rund 40 Künstler dem Atelier Empreinte an.

Ohne den dänischen Künstler Bo Halbirk wäre es vermutlich nie zur Gründung von „Empreinte“ gekommen. Er war es, der 1994 den Druckgrafik-Kurs im Rahmen der Luxemburger Sommerakademie leitete, dem auch Diane Jodes, seit etwas mehr als zwei Jahren Präsidentin von „Empreinte“, beiwohnte. „Er, der kurz davor in Paris eine solche Werkstatt ins Leben gerufen hatte, brachte uns auf die Idee und unterstützte uns mit seiner Erfahrung auch bei der Umsetzung.“ Im Dezember 1994 wurden die Statuten unterschrieben, im Folgejahr stellte die Stadt Luxemburg der neu gegründeten Künstlervereinigung die auch heute noch genutzten Räumlichkeiten im Rollingergrund zur Verfügung. „Der ’Fonds culturel‘ hat uns beim Start finanziell unter die Arme gegriffen, damit wir unser Atelier einrichten konnten, außerdem erhielten wir bis jetzt auch alljährlich ein Subsid seitens des Kulturministeriums.“
Von den 13 Initiatoren des Projektes sind heute noch fast alle dabei. Im Laufe der Jahre wuchs die Zahl der Mitglieder kontinuierlich, und heute zählt „Empreinte“ etwa 40 aktive Mitglieder, die sich die Werkstatt im Rollingergrund teilen.
Arbeiten kann man hier rund um die Uhr, an allen Tagen, mit Ausnahme der beiden Abende von Dienstag und Donnerstag zwischen 18 und 21 Uhr.

„Dann finden im Atelier Kurse statt“, erklärt Diane Jodes. Und auch die erfreuen sich großer Beliebtheit und sind meist ausgebucht. „Unsere Kurse stehen allen Künstlern offen und richten sich sowohl an Anfänger als auch an Fortgeschrittene.“

Vielfältiges Kurs-Angebot

Um überhaupt erst Mitglied in der Künstlervereinigung werden zu können, muss man übrigens zunächst erst mal einen solchen Kurs belegen. Geleitet werden diese übrigens von Diane Jodes und Danielle Grosbusch. Unterrichtet werden sämtliche Tiefdruckverfahren wie beispielsweise Kaltnadelradierung, Kupferstich oder auch Mezzotinto.

Die größte der beiden Druckpressen, die die „Empreinte“-Mitglieder benutzen können, erlaubt es, Druckgrafiken bis zu den beeindruckenden Dimensionen von rund 1,50 x 0,70 m herzustellen. Regelmäßig stellen die Mitglieder der Vereinigung ihre Arbeiten aus: „Wir versuchen jedes Jahr eine solche Ausstellung zu realisieren. Zusätzlich machen wir bei uns im Atelier jedes Jahr zum Abschluss der Kurse eine Ausstellung mit den Arbeiten der Teilnehmer“, erklärt Diane Jodes.

Zwei Jahrzehnte künstlerische Druckgrafik

„Empreinte“ beschränkt sich jedoch nicht nur auf diese Kurse bzw. die künstlerische Arbeit der Mitglieder. Die Vereinigung bietet auch ausländischen Künstlern die Möglichkeit an, in Form von Residenzen ihre Einrichtungen nutzen zu können. „Im Regelfall sind diese Künstlerresidenzen auf zwei Wochen beschränkt“, so die Präsidentin. „Dabei stellen wir den Gästen nicht nur unsere Werkstatt zur Verfügung, sondern unterstützen die Künstler auch finanziell und ebenso was die Unterkunft angeht.“ Im Laufe der vergangenen 20 Jahre kamen so bereits zahlreiche Grafiker nach Luxemburg, aus Europa, aber auch aus China beispielsweise, den USA oder sogar Australien. „Wir laden auch regelmäßig Künstler ein, um bei uns Workshops zu leiten“, betont Diane Jodes.

Die zwei Jahrzehnte im Dienste der künstlerischen Druckgrafik feiert die Vereinigung nun mit einer Ausstellung im „Konschthaus Beim Engel“, zu der auch ein Katalog erschienen ist, in dem dem interessierten Leser u.a. die verschiedenen Techniken erklärt werden. In dieser Ausstellung werden einerseits Arbeiten der „Empreinte“-Mitglieder gezeigt, von denen jedes eine frühe und eine spätere Arbeit zeigt. Andererseits nutzt man aber auch die Gelegenheit, um im Gewölbekeller der Galerie eine Auswahl an Arbeiten von Künstlern zu zeigen, die im Laufe der Zeit bei „Empreinte“ zu Gast waren.