15 Jahre „Den Atelier“: Von internationalem Format

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Es hatten sich in den letzten 15 Jahren viele Erinnerungen und Anekdoten angesammelt, so dass den Machern des Ateliers, ergo Laurent Loschetter, Ferd Feidt und Patrick Bartz, irgendwann nichts mehr anderes übrig blieb, als all diese Erinnerungen in einem Buch für die Ewigkeit festzuhalten. Am Samstag präsentierten sie in im Einkaufszentrum Belle Etoile der Öffentlichkeit...

Kai Florian Becker (Text), Hervé Montaigu (Fotos)

Der Titel des Buches geht auf das erste Rock-A-Field-Festival anno 2006 zurück. Damals hieß es für alle Helfer, Techniker und Sicherheitsleute: „Kein Bier vor Placebo.“ Denn erst als der Headliner, Placebo nämlich, fertig war, durften sich alle gehen lassen und sich ein Bier genehmigen. Bis dahin allerdings sollte ihre volle Aufmerksamkeit und Konzentration dem Gelingen des Festivals gelten, dem wegen der sintflutartigen Regenfälle und dem massiven Hagelsturm zwischenzeitlich der Abbruch drohte. Das war sicherlich einer der wenigen Momente, an die Loschetter und Bartz nicht so gerne zurückdenken.

Sie standen am Samstag zusammen mit Marc Binsfeld, dem Leiter des herausgebenden Verlages Editions Guy Binsfeld, sowie Sarah und Gert Bettens von der belgischen Band K’s Choice der Presse Rede und Antwort. Binsfeld erklärte, dass er von der ersten Stunde des Ateliers an dabei war und es ihm insofern eine große Freude bereitete, an der Entstehung des Buches mitzuwirken. Er und sein Team hätten sich daher ganz besonders viel Mühe gegeben. Das ist unübersehbar, blättert man durch das 200 Seiten starke, großformatige Buch.

Ein prächtiger Bildband

Ein modernes, übersichtliches und reich bebildertes Layout, das Miriam Rosner (Editions Guy Binsfeld) zu verantworten hatte, und das mit vielen Anekdoten geschmückt ist „No Beer Till Placebo“ ein nostalgischer und amüsanter Schmöker. Man erfährt endlich, dass Limp-Bizkit-Frontmann Fred Durst nach dem Auftritt seiner Band auf dem weniger ruhmreichen „Terres Rouges“-Festival in Esch (2003) es so eilig hatte wegzukommen, dass er in der Garderobe seine Hose vergaß. Die wird heute noch von einem Mitarbeiter des Atelier getragen. Ob in Ehren oder nicht, ist leider nicht überliefert.

Dass in 15 Jahren Atelier nicht alles glatt lief, daraus machen Loschetter, Feidt und Bartz in ihrem Buch keinen Hehl. Fehler zu machen, gehört zum Geschäft. Nur so lernt man dazu. Was bei „Terres Rouges“ und „Steelworx“ noch nicht so gut funktionierte, klappte mit Rock-A-Field umso besser. An Organisationstalent mangelt es den Dreien und ihren Mitstreitern nicht. So war auch die Buchpräsentation perfekt durchorganisiert.

Absolute Stammgäste

Im direkten Anschluss wurde die Bühne in Windeseile umgebaut und schon wenige Minuten später saßen dort Sarah und Gert Bettens mit ihren Akustikgitarren und Reinout Swinnen am Keyboard. Die drei Abgesandten von K’s Choice, die bereits sechs Mal im Atelier gastierten und damit neben Machine Head, dEUS und Hooverphonic zu den absoluten Stammgästen zählen, spielten vier Akustik-Songs, darunter die Balladen „If This Isn’t Right“ und „Come Live The Life“.

Die rund 800 Zuschauer waren hellauf begeistert und mindestens ebenso zufrieden und glücklich wie die vielen anwesenden Atelier-Mitarbeiter, die sich trotz der Doppelbelastung an diesem Tag – nachmittags Buchpräsentation und Konzert in der Belle Etoile und am Abend der Auftritt der erhabenen Tindersticks im Atelier – erstaunlich locker und gelöst gaben.

Ihnen war sicherlich bewusst, dass sie seit der Eröffnung des Ateliers am 23. Oktober 1995 Großes geleistet und der Region – Saar-Lor-Lux und Benelux – eine Rock- und Pop-Spielstätte von internationalem Format beschert hatten. Vom Rock-A-Field-Festival mal ganz zu schweigen, das in diesem Jahre von beachtlichen 20.000 Zuschauern besucht wurde. Aber wie man die Macher des Atelier kennt, haben sie bestimmt noch viele weitere Pläne in der Schublade. Doch erst einmal wird gefeiert: Am 17. November steht „The A’s Birthday Bash“ an, mit zwei Bands, die „sehr gut zum Spirit des Atelier passen“, wie Booker Michel Welter versprach. Man darf gespannt sein.

WEB www.atelier.lu