Total League HerrenZum „Restart“ sind alle Augen auf die Top sechs gerichtet

Total League Herren / Zum „Restart“ sind alle Augen auf die Top sechs gerichtet
Der Conterner Raul Birenbaum (in Weiß) kam in dieser Saison bisher im Schnitt auf 15 Punkte pro Begegnung Foto: Jerry Gerard

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Zum letzten Mal gingen die Spieler in der Total League der Herren am 17. Oktober auf Korbjagd. Nach mehr als vier Monaten Corona-Pause geht es heute nun mit dem Nachholspiel des fünften Spieltags zwischen Contern und Heffingen wieder los. Was bisher geschah, daran kann sich wohl kaum noch jemand im Detail erinnern. Deshalb blickt das Tageblatt auf die ersten fünf Spieltage der Saison zurück.

Der Leader: Mit der Etzella Ettelbrück ist in der Saison 2020/21 nur noch ein Team ungeschlagen. Am letzten Spieltag vor der langen Corona-Pause besiegte das Team von Trainer Kresimir Basic im Spitzenduell den Basket Esch mit 101:96. In der Offense lief es bei der Etzella zu Saisonbeginn ausgezeichnet. Mit Henry Pwono, der hinter dem Escher Jackson-Cartwright in der Scorer-Liste mit einem Schnitt von 30,4 Punkten Rang zwei belegt, hat man hier eine treibende Kraft gefunden. Kein Wunder also, dass die Ettelbrücker an ihm und seinem US-amerikanischen Landsmann Austin Burgett unbedingt festhalten wollten. Denn das Team harmoniert, anders als noch in der abgebrochenen Spielzeit 2019/20, hervorragend mit seinen beiden Profispielern und so trumpften etwa auch Aufbauspieler Philippe Gutenkauf (24 Punkte, 8 Assists) oder auch Gilles Polfer (17) in der letzten Partie gegen den amtierenden Meister auf. Somit überrascht auch nicht, dass Ettelbrück mit einem Schnitt von 96,8 Punkten bisher den stärksten Angriff der Liga besaß, gegen Contern erzielte man sogar 110 Zähler. Mit Gutenkauf und Sportsoldat Ivan Delgado weilten in den vergangenen Wochen zwei Spieler beim Nationalteam und verfügen somit bereits über Matchpraxis.

Die Verfolger: Mit einer Bilanz von vier Siegen und einer Niederlage belegt ein Trio zurzeit in der Tabelle die Ränge zwei bis vier. Meister Esch verlor das letzte Spiel vor der Pause knapp gegen Ettelbrück, kann aber nach wie vor auf das erfahrenste und stärkste Profi-Duo der Total League – Clancy Rugg und Miles Jackson-Cartwright – zurückgreifen. Beide liegen in der bisherigen „MVP-Liste“ der noch jungen Saison in den Top drei, Jackson-Cartwright führt zudem die Scorerliste mit einem Schnitt von 31,2 Zählern pro Partie an.

Nicht überraschend gehört auch der T71 zu den Verfolgern, denn in Düdelingen würde man im Jahr des 50. Vereinsjubiläums liebend gerne den Titel holen. Neben dem US-Duo Harris und Ivey überzeugte bisher vor allem Routinier Frank Muller. Der beste luxemburgische Rebounder (im Schnitt 10,4 pro Partie) steuerte auch immer wieder wichtige Körbe unter den Brettern bei und war in den ersten fünf Spielen der beste „JICL-Spieler“ der Liga. Am Samstag wird es auch direkt zum Südderby der beiden Verfolger Esch und Düdelingen kommen, sicherlich der Leckerbissen zum „Restart“.

Das Überraschungsteam im Verfolgertrio heißt Arantia Fels, das bisher zusammen mit dem T71 die stärkste Defense der Liga – ein Schnitt von 74,6 – besitzt. Wichtige Siege gab es für Kirpach und Co. vor allem gegen die Musel Pikes und Heffingen, die im Kampf um die Top sechs sicherlich noch ein Wörtchen mitreden wollen. Beide Konkurrenten konnte man unter der 70-Punkte-Marke halten.

Das Mittelfeld: Mit einer positiven Bilanz von drei Siegen und zwei Niederlagen wird das Mittelfeld von Aufsteiger Walferdingen angeführt. Mit US-Spieler Laquincy Rideau besitzt das Team von Trainer Alexis Kreps einen Profi mit einem guten Auge für seine Mitspieler, der die Assists-Kategorie mit einem Schnitt von 6,4 anführt. Das Team um das große luxemburgische Talent Malcolm Kreps profitierte bisher zudem von der Erfahrung eines Xavier-Robert François und Dean Gindt. François belegt in der Kategorie der Rebounds hinter Frank Muller Rang zwei im „JICL-Ranking“ (im Schnitt acht). 

Pech hatten hingegen die Musel Pikes, die an den ersten vier Spieltagen verletzungsbedingt nur mit einem Profi antraten und so nur die Partie gegen Schlusslicht Hespringen gewinnen konnten. Beim ersten Einsatz mit dem Kanadier Marcus Ottey konnten sie dann aber am bisher letzten Spieltag den T71 Düdelingen besiegen. Die Moselaner, bei denen Joe Kalmes zu Saisonbeginn stark aufspielte, dürften sich in dieser Verfassung sicherlich weiter nach vorne orientieren.

Zwei Teams ohne Profis

Top sechs im Blick: Heffingen (Rang 8) und Contern (9), die heute Abend in der Nachholpartie des fünften Spieltags aufeinandertreffen, haben die Top sechs und die zweite Saisonphase noch fest im Blick. Der Sieger wird jedenfalls mit dem Fünften Walferdingen gleichziehen. Beide Teams müssen jeweils einen neuen Profi-Spieler integrieren. Bei Contern zeigte Playmaker Raul Birenbaum zu Saisonbeginn seine stärksten Begegnungen der letzten Jahre und kommt bisher auf einen Schnitt von 15 Punkten. Doch ist der Kapitän genauso wie Talent Mihailo Andjelkovic, der beim Nationalteam passen musste, angeschlagen. In Heffingen dürfte vor allem die Derby-Niederlage gegen Fels wehtun, doch mit einem weiterhin starken Max Schmit, Routiner Nelly Stephens und Neuzugang Christopher Jones, der vor der Pause immer besser ins Team fand, besitzt die USH die nötigen Argumente, um einen Viertelfinaleinzug möglich zu machen.

Der Racing entschied sich, die Saison bisher nur mit einem Profi – Jordan Giles – zu bestreiten. Zum „Restart“ hat der Hauptstadtklub mit Tommy Rutherford einen zweiten US-Spieler engagiert. Das Team um Bobby Melcher, den bisher besten luxemburgischen Passgeber (Schnitt 6,2), konnte zwar bisher nur eine von fünf Partien, zum Auftakt gegen Hesperingen, gewinnen. Doch für den Tabellenzehnten scheinen die Top sechs noch immer möglich.

Ohne Sieg: Für die junge Steinseler Garde gestaltete sich die Saison bisher recht schwierig, nun müssen die Spieler von Trainer Etienne Louvrier als einzige Mannschaft auch noch zwei neue Profis einbauen. Doch die knappen Niederlagen gegen Fels (75:80) und Walferdingen (80:85) vor der Corona-Pause dürften dem Tabellenelften Hoffnung machen. 

Ohne Profis: Es war die Frage, die während der letzten vier Monate neben dem Spielmodus besonders häufig diskutiert wurde. Bei einer außerordentlichen Generalversammlung schlugen mit Bartringen, Hesperingen, dem Racing und Contern vier Teams eine sogenannte „Saison blanche“ vor, die jedoch mehrheitlich abgelehnt wurde. Da jedoch nicht bekannt ist, ob die Spielzeit in der Nationale 2 überhaupt fortgesetzt werden kann, entschied der Basketballverband FLBB vor einem knappen Monat, dass es in dieser Saison in sämtlichen Klassen keine Auf- und Absteiger geben wird. Bartringen (ein Sieg, Rang 7) und Hesperingen (ohne Sieg, Rang 12) nutzen diese Gelegenheit folglich, um in den nächsten Wochen ihre Jugendspieler zu fördern und verzichten auf ausländische Spieler. Eine neue Herausforderung, und so dürften auf beide Teams in den kommenden Wochen schwere Partien zukommen.

Die Profis zum „Restart“

Ettelbrück: Austin Burgett, Henry Pwono
Esch: Miles Jackson-Cartwright, Clancy Rugg
Fels: Duane Johnson, Tyrell Sturdivant
Düdelingen: Steve Harris, Jimond Ivey
Walferdingen: Adam Eberhard, Laquincy Rideau
Musel Pikes: Marcus Ottey, Keith Stone
Bartringen: Keine Profispieler
Heffingen: Nelly Stephens, Terrell Vinson (für Milik Yarbrough)
Contern: Jerome Frink, Vinnie Shahid (für Mike McCall)
Racing: Jordan Giles, Tommy Rutherford (neu als zweiter Profispieler im Team)
Steinsel: Ron Mvouika, Dennis Tunstall (für Christian Cunningham und Landon Taliaferro)
Hesperingen: Keine Profispieler

Der Ettelbrücker Profi Henry Pwono erzielte in den bisher ausgetragenen fünf Partien im Schnitt 30,4 Punkte
Der Ettelbrücker Profi Henry Pwono erzielte in den bisher ausgetragenen fünf Partien im Schnitt 30,4 Punkte Foto: Gerry Schmit

Der neue Spielmodus

Qualifikation: Unverändert bleibt die Qualifikationsphase, in der jeweils elf Hin- und elf Rückrundenbegegnungen – insgesamt also 22 Partien pro Team – ausgetragen werden. Nach den Nachholspielen heute und morgen geht es am Samstag mit dem sechsten Spieltag wieder für alle richtig los.

Top sechs: Anstatt der ursprünglich geplanten acht, werden nur noch sechs Teams in die zweite Phase, in der es um den Meistertitel geht, einziehen. Der Tabellenführer sowie der Zweite sind direkt für das Halbfinale qualifiziert. Im Viertelfinale treten somit der 3. gegen den 6. und der 4. gegen den 5. der Qualifikation an. Die Halbfinalteilnehmer werden anders als in den vergangenen Jahren in einem einzigen Spiel ermittelt. 

Halbfinale: Im Halbfinale tritt der Tabellenführer gegen den Sieger der Partie zwischen dem 4. und dem 5. an. Der Zweite nach der Qualifikation bekommt es mit dem Sieger des Spiels zwischen dem 3. und 6. zu tun. Die Finalisten werden nach dem Modus „best of three“ ermittelt.

Finale: Die beiden Halbfinalsieger werden ebenfalls nach dem Modus „best of three“ um den Titel spielen. Die Saison muss übrigens vor dem 1. Juli 2021 beendet sein.

Abstieg: Für die Teams, die nach der Qualifikation die Ränge sieben bis zwölf belegen, ist die Saison nach dieser beendet. Absteiger wird es keine geben.

Peter G.
27. Februar 2021 - 10.29

Eine FLBB die es noch immer nicht verbringt, die Anzahl der ausländischen Spieler auf dem Feld auf max. 1 zu reduzieren. So würden die Vereine Geld sparen, die luxemburgischen Talente gefördert werden und wieder mehr Zuschauer in die Hallen kommen. In der Nationale 2 stehen sogar manchmal 3 Ausländer auf dem Feld!! Rechtlich wäre es möglich: die Anzahl der ausländischen Spieler im Team könnte unbegrenzt sein, nur müssten zu jedem Zeitpunkt 4 Luxemburger auf dem Feld stehen. Das würde die Jugendarbeit fördern. Vereine wie Sparta haben längst verstanden, dass eine Top-Jugendarbeit am wichtigsten ist.