WälderZu wenig Regen, zu wenig Holz – Gemeinderat Bissen stellt Forstplan 2023 vor

Wälder / Zu wenig Regen, zu wenig Holz – Gemeinderat Bissen stellt Forstplan 2023 vor
Lob bekommt man auch nicht alle Tage: Förster Serge Reinardt bedankte sich beim Bissener Gemeinderat für eine „gute Gemeindeführung“ Foto: Editpress/Archiv

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Man hätte die Gemeinderatssitzung in Bissen als Routineangelegenheit abhaken können, doch sollte sich der eine oder andere Punkt der Tagesordnung später als sehr interessant herausstellen.

In Abwesenheit der Schöffin Cindy Barros („Är Leit“) sowie der Gemeinderäte Christian Hoscheid (CSV) und Paulo Machado (unabhängiger Rat), eröffnete Bürgermeister David Viaggi („Är Leit“) am Donnerstagnachmittag, Punkt 14 Uhr, die Gemeinderatssitzung, die von der feierlichen Eröffnung eines neuen Spielplatzes sowie dem Abschlussfest zur Mobilitätswoche gefolgt wurde.

Anschließend erläuterte der zuständige Förster Serge Reinardt sehr ausführlich den Zustand der gemeindeeigenen Wälder und legte Zahlen auf den Tisch, die wohl jedem zu denken gaben. Insgesamt gesehen seien die Wälder in und um Bissen in einem doch eher guten Zustand, so Reinardt, der aber gleich auf die spärlichen Regenfälle der vergangenen drei Monate zu sprechen kam. In dieser Zeitspanne seien in Bissen lediglich 75 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen worden – gegenüber einem „normalen“ Jahr seien somit 114 Liter Wasser pro Quadratmeter weniger gefallen.

Folgenschwere Trockenheit

Dies bringe unter anderem mit sich, dass das Wurzelnetz der einzelnen Bäume kleiner geworden sei. Dies wiederum werde aller Wahrscheinlichkeit nach im kommenden Frühjahr dafür sorgen, dass die Bäume bei der Blattbildung nur schwer bzw. zu wenig Feuchtigkeit aus dem Erdreich aufnehmen können. Damit der Waldboden bei der erwähnten Trockenheit nicht noch mehr austrocknet, habe man lediglich 30 Prozent des vorgesehenen Hauungsplans in die Realität umgesetzt.

Serge Reinardt sprach noch das fehlende Brennholz an. „Die Nachfrage nach Brennholz ist in den letzten Wochen explosionsartig gestiegen, sodass wir heute an dem Punkt angelangt sind, wo es nicht nur in Bissen, sondern quer durch Luxemburg kaum noch eine Korde Holz zu kaufen gibt.“

Der Forstplan 2023, der einstimmig für gut befunden wurde, schließt mit Ausgaben von 437.265 Euro sowie Einnahmen in Höhe von 182.504 Euro ab. Am Schluss seiner Erläuterungen bedankte sich der Förster beim gesamten Gemeinderat mit den Worten: „Es ist für mich und mein Team ziemlich einfach zu arbeiten, wenn man eine solch gute Gemeindeführung im Rücken hat.“

Verträge, Spenden, Abrechnungen

Die restlichen sieben Punkte der Tagesordnung wurden alsdann in einer rekordverdächtigen Zeit abgehakt. Dabei ging es um die abgeänderten Statuten des Sicona („Syndicat intercommunal du centre pour la conservation de la nature“), um das Erbpachtrecht am Ort „Bléi“, wo die „Société nationale des habitations à bon marché“ acht Einfamilienhäuser bauen will, um Verkehrsreglemente betreffend die route du Roost, die rue Ch. F. Mersch und die Friedhofsstraße, usw. Was die umfangreichen Arbeiten in der rue du Roost anbelangt, gab Bürgermeister Viaggi zu verstehen, dass diese voraussichtlich am 11. November fertiggestellt sein werden.

Der Überschuss aus dem Event „Biisser Rallye“ in Höhe von 2.655 Euro geht als Spende an die Vereinigung „Wonschstär“, die Gewinne aus „TerraBis“, „Eurovision-Abend“ und „BisArt“ von insgesamt 10.000 Euro werden an die Vereinigung „Ukraine asbl.“ weitergereicht  – für den Ankauf und die Instandsetzung eines gebrauchten Ambulanzwagens, der im Kriegsgebiet in den Einsatz kommen soll.

Nachdem zahlreiche Endabrechnungen einstimmig verabschiedet wurden, antwortete Viaggi noch auf Fragen der CSV-Opposition zu den Themen Erweiterungspläne in puncto Kindertagesstätte und Grundschulgebäude sowie zur Bilanz des „Service des Sports“ der Gemeinde Bissen.