Wiesen, Wald und ein Pferd namens „Nattur“ – unterwegs auf der Tour de Luxembourg

Wiesen, Wald und ein Pferd namens „Nattur“ – unterwegs auf der Tour de Luxembourg

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Ohne eigenes Pferd ist ein Wanderritt immer ein „Blind Date“. Fremde Pferde, Reiter mit unterschiedlichen Niveaus und eine unbekannte Gegend. Mehrere Trails habe ich schon hinter mir, die meisten in Frankreich. Dieses Mal ist es die Startetappe der „Tour de Luxembourg“, die von Hassel nach Remerschen führt. Eine Reportage.

„Nattur“ lerne ich zwei Tage vorher kennen. Züchterin Anne Muller stellt mir den Isländerwallach für den Ritt zur Verfügung. Der Rappe und ich verstehen uns auf Anhieb. Auf dem Weg zum Putzplatz schnuppert er an mir, und ich scheine ihm zu gefallen. In der Halle kommt die nächste Herausforderung, der Tölt. Der Gang, den nur Isländerpferde beherrschen, habe ich noch nie „eingelegt“. Anne zitiert die Bedienungsanleitung und es kann losgehen. Es klappt und ich finde es toll. Bremsen geht auch und ich fühle mich „prete“ für die Tour. Rund 30 Kilometer liegen vor mir, als ich am Samstagmorgen auf dem Hof eintrudele, um das Pferd bis zum Startplatz am Chalet Hassel zu reiten. „Nattur“ scheint sich zu freuen. Als wir losreiten, legt er ein paar muntere Sprünge ein.

Am Chalet ist großer Auflauf. Der Küchentruck ist da, ein zur Küche umgebauter LKW. Das „Bodenpersonal“ verteilt gut gelaunt Croissants und ein „Kippchen“ zur Stärkung. Meine Banane hätte ich gerne mit „Nattur“ geteilt, er lehnt dankend ab. Das Gras nebenan schmeckt besser. Das Frühstück hat die Gemeinde gespendet und LSAP-„Depute-Maire“ Cecile Hemmen ist auch gekommen.

Entlang von Wiesen und Wald

So viele Reiter auf einem Platz ist eine Seltenheit und es ist das erste Mal, dass die „Tour“ in Weiler-La-Tour startet. Meine Gruppe reitet als erste los. Nach den ersten „Pippi- und Äppel-Stopps“ sowie ein paar ungewollten Bocksprüngen stellt sich das Wohlfühlgefühl ein. „Nattur“ hat begriffen, dass es nicht gleich wieder nach Hause geht und pendelt sich in seinem Tempo ein. Ich mache das Gleiche. Die Ruhe tut gut. Es geht entlang von Wiesen und Kühen durch Waldstücke, bis kurz vor der Mittagspause die ersten Weinberge auftauchen. Der Wein und die Mosel – so unzertrennlich wie ich und „Nattur“ an diesem Tag. Entspannt erreichen wir den Stopp, der auf einer Lichtung in einem Waldstück zwischen Ellange-Gare und Remich liegt. Alles ist professionell organisiert und wie in Luxemburg üblich: Das Essen ist „Gourmet-like“.

Ich merke erst jetzt wie hungrig und durstig ich nach den ersten zweieinhalb Stunden bin. Die Siesta tut gut. Meine Knochen jubeln und der Magen freut sich. An den Tischen kursieren inzwischen die ersten Reitergespräche. Schön. Kaum einer, der nicht eine Geschichte über die „Tour“ oder seine ganz persönliche auf Lager hat. Nach Kaffee und Süßem heißt es Aufbruch. Aufsatteln, es geht weiter.

Trab und Galopp unweit der Mosel

Die zweite Etappe lässt sich flotter an. Eine lange Trabstrecke, bei der gleich zu Beginn auch galoppiert wird. Ein paar Mal gibt es Rätselraten im Wald: rechts oder links? Oder doch lieber geradeaus? Letztendlich ist die Wahl des Weges immer die richtige. Müde und erschöpft schaffe ich noch die letzten Kilometer durch die „Wingerten“ bis zur Jugendherberge.

Dort erwarten uns mobile Paddocks für die Pferde, ein kaltes Bier, das nach so einem Ritt umso besser schmeckt, und großes „Hallo“ auf der Wiese unweit der Mosel. Mein Fazit: Die Tour sollte sich kein Reiter in Luxemburg entgehen lassen. Unkomplizierte, sympathische Menschen, eine tolle Organisation, leckeres Essen und ein fantastisches Reiterlebnis sind die „Souvenirs“ – neben der Plakette, die der Verein verteilt.

Am Sonntag ist die „Tour“ zwischen Remerschen und Canach unterwegs. Auf Hintergründe kommen wir in unserer Dienstagausgabe zurück.

Jessica
14. August 2018 - 13.00

Een super Artikel, den Tour de Letzebuerg zu Paerd as einfach mega, leider kann ech dest Joër net dobai sin ☹