LuxemburgWieder im Aufwind: Beim Vëlosummer wurden  dieses Jahr 29.000 Radfahrer gezählt

Luxemburg / Wieder im Aufwind: Beim Vëlosummer wurden  dieses Jahr 29.000 Radfahrer gezählt
Die VeloViaNorden-Strecke zog auch in diesem Jahr viele Radfahrer ins Ösling  Foto: Philip Michel

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Die Teilnehmerzahl des „Vëlosummer“ hatte sich im vergangenen Jahr halbiert. Schuld war das miese Wetter im August 2021. 2022 gab es dagegen einen Rekordsommer, sodass ein Zuwachs von 45% verzeichnet werden konnte. Rund 29.000 Fahrradfahrer wurden gezählt, was allerdings noch weit entfernt vom Erfolg der Erstauflage ist. 

Die 40.000 Teilnehmer vom ersten „Vëlosummer“ werden fast unmöglich zu übertreffen sein, antwortete Mobilitätsminister François Bausch („déi gréng“) am Donnerstag auf Nachfrage bei der Bilanz-Pressekonferenz des „Vëlosummer“ 2022. Im Jahr 2020 war die Corona-Pandemie ausgebrochen, Sommerferien im Ausland im Grunde genommen ausgeschlossen, was laut Bausch als Erklärung für die außergewöhnliche Teilnehmerzahl herhalten kann. 

Der „Vëlosummer“ war damals ins Leben gerufen worden, um ein Zeichen zur Förderung der sanften Mobilität zu setzen, dem Fahrradboom in der Corona-Zeit Rechnung zu tragen und dem arg gebeutelten Tourismus- und Horeca-Bereich unter die Arme zu greifen. Von der ursprünglichen Idee, während des Ferienmonats August Straßen für den motorisierten Verkehr zu sperren und für Fahrräder zu reservieren, ist man inzwischen etwas abgewichen. Und wird es in Zukunft noch stärker tun, wie François Bausch ankündigte. „Das Ziel muss sein, immer weniger Straßen zu sperren, dafür immer mehr Radwege in die Strecken einzubauen“, so der Minister. 

Was den „Vëlosummer“ dann allerdings auch ein wenig seiner Attraktivität berauben würde, zumal der Ausbau des Radwegenetzes in Luxemburg eher schleppend vorangeht, selbst wenn Bausch die Fertigstellung der Verlängerung der Vennbahn bis nach Clerf für 2023 ankündigte. Die Straßensperrungen beschränkten sich in diesem Jahr mit einer kleinen Ausnahme auf die Wochenenden. Prozentual gesehen am beliebtesten war die Mamerdall-Tour, die allerdings lediglich an zwei Tagen angeboten wurde. Die Mëllerdall-Tour, die von einem auf zwei Wochenenden erweitert wurde, erfreute sich ebenfalls großer Beliebtheit, genau wie mit dem VeloViaNorden eine Strecke, die bereits bei der Erstaustragung viele Radfahrer ins Ösling gelockt hatte.

Da das auch diesmal so war, stieß die CFL trotz eines verstärkten Einsatzes von Fahrradwagons mitunter an ihre Kapazitätsgrenzen, was die Beförderung von Fahrrädern betrifft. Die nationale Eisenbahngesellschaft transportierte an den fünf Wochenenden des „Vëlosummer“ rund 5.500 Fahrräder, also rund 1.100 pro Wochenende (Durchschnitt 2. Juli bis 11. September: 850 pro Wochenende). 

Wichtiger Faktor im Aktivtourismus

Minister Lex Delles (DP) beleuchtete den „Vëlosummer“ vom touristischen Gesichtspunkt. Für die Regierung sei die Förderung des Aktivtourismus eine Priorität. „Der ‚Vëlosummer‘ ist ein wichtiges Projekt, weil er einen Schritt weiter geht“, so Delles. Durch ihn werde die Zielgruppe der naturliebenden Aktivurlauber angesprochen. Die Homepage des „Vëlosummer“ wurde 123.000 Mal aufgerufen, wobei die Klicks zu 21% aus dem Ausland kamen. Insgesamt wurden 23.000 Karten verteilt. Beim Fotowettbewerb gab es 392 Einsendungen. Stark rückläufig war dagegen die Nutzung des Gepäckdienstes „Move, we carry“ (von 2.500 Gepäckstücken 2020, 1.200 im vergangenen Jahr auf nun 450). Was nicht weiter verwunderlich ist, da der Dienst erstmals seit Bestehen des „Vëlosummer“ kostenpflichtig war. 

Die vierte Auflage wird 2023 vom 29. Juli bis 27. August stattfinden. Interessierte Gemeinden können ihre Kandidatur bis zum 16. Dezember im Mobilitätsministerium einreichen. Die Dossiers mit den gesamten Statistiken der dritten Auflage sind einsehbar und stehen den Gemeinden zur Verfügung. 56 Kommunen hatten in diesem Jahr teilgenommen.

 Foto: Philip Michel
Romain
8. Oktober 2022 - 11.15

Und wieviele Km Umwege mussten die Autofahrer hinnehmen. Auch in der Nacht waren Strassen gesperrt obwohl kein Radler da war.