„Wie Dinosaurier“: Sechs Bagger machen Kleinholz aus A3-Brücke

„Wie Dinosaurier“: Sechs Bagger machen Kleinholz aus A3-Brücke
 Foto: Julien Garroy / Editpress

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Der Abriss einer Brücke von 60 Metern Länge und einer Breite von 10 Metern ist auch für erfahrene Unternehmen keine alltägliche Sache: Vor allem der Zeitdruck macht die Arbeiten zu einer Herausforderung.

Noch bis Montagmorgen 6.00 Uhr herrscht ein ungewohntes Bild auf der A3 zwischen dem Bettemburger und dem Gaspericher Kreuz: Kein einziges Fahrzeug dort, wo sich sonst tagaus, tagein eine Blechlawine aus Autos und Lastzügen dahinwälzt. Im Rahmen der Bauarbeiten zur neuen Bahnlinie zwischen Bettemburg und Luxemburg-Stadt hat am Freitag das Bauunternehmen Bonaria & Fils eine Brücke zwischen Kockelscheuer und Biwingen abgerissen.

Drei Stunden haben die eigentlichen Abrissarbeiten gedauert. Vier Bagger befanden sich auf der Fahrbahn, zwei weitere auf der Brücke und haben dort wie Dinosaurier am Beton geknabbert, erzählte der zuständige Techniker Dany Sebastian dem Tageblatt gegenüber. Das Ergebnis des Abrisses waren 3.200 Tonnen an Überresten, die anschließend mit Lastwagen abtransportiert wurden. Zuvor wurden sie nach Material sortiert, damit alles fachgerecht entsorgt werden kann. Dies sollte mehrere Stunden in Anspruch nehmen.

4.000 Tonnen Gummibelag als Schutz

Des Weiteren wird auf diesem Streckenabschnitt an einer neuen Wildbrücke gebaut. Für diese Konstruktion wurden am Freitag die Träger angeliefert. Deswegen musste mit dem Abriss der anderen Brücke gewartet werden, bis alles nötige Material vor Ort war. Und bevor die sechs imposanten Maschinen um kurz vor neun an die Arbeit gehen konnten, wurden kurzzeitig auf der Fahrbahn 4.000 Tonnen Gummibelag verteilt, damit die eigentliche Fahrbahn für die Dauer der Arbeiten keinen Schaden nimmt.

Rund ein Dutzend Menschen waren am Wochenende vor Ort und sorgten dafür, dass der Verkehr ab Montag wieder wie gewohnt rollen kann. Solch umfangreiche Arbeiten sind auch für Bonaria & Fils etwas Außergewöhnliches. „Wir führen viele Abrissarbeiten durch, doch hier haben wir einen begrenzten Zeitplan. Das ist schon eine Herausforderung“, sagt Geschäftsführerin Viviane Pundel. Sie zeigte sich zufrieden mit dem Ablauf der Arbeiten, die ohne größere Schwierigkeiten verliefen.

Ein enormer logistischer Aufwand

Vor allem der logistische Aufwand sei enorm gewesen, so Pundel weiter. Mit den Vorbereitungen war teilweise ein Jahr im Voraus begonnen worden, damit die imposanten Maschinen, Menschen und Material zur richtigen Zeit an Ort und Stelle sind.
Das regnerische Wetter am Freitag behinderte den Abriss nicht – im Gegenteil. „Durch den Regen war die Staubentwicklung geringer. Das spielt uns in die Hände.“ Bei ähnlichen Arbeiten in einem Stadtzentrum müssten z.B. besondere Vorkehrungen getroffen werden. Das sei hier nicht nötig gewesen.

Die „Administration des ponts et chaussées“ führte am Wochenende auch Instandhaltungsarbeiten durch. Der Verkehr wurde für die Dauer der Arbeiten über die A13, die A4 und die A6 umgeleitet.