Wie der Denkmal-Panzer in Ettelbrück aufgehübscht wird

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Er gilt als eines der Wahrzeichen von Ettelbrück. Seit einigen Wochen ist jedoch sein Platz neben dem Denkmal des US-Generals George S. Patton verwaist. Die Rede ist von einem amerikanischen Panzer aus dem Zweiten Weltkrieg, der normalerweise neben der Sauerbrücke am Eingang der Stadt aus Richtung Diekirch steht.

Von Olivier Halmes

Der Grund: Zurzeit erhält das alte Kriegsfahrzeug nur ein paar hundert Meter weiter in Erpeldingen an der Sauer bei der Autowerkstatt Leweck einen neuen Anstrich. Wie Jos Tholl vom General Patton Memorial Museum aus Ettelbrück erläuterte, soll die gewählte Farbe nun dem Originalgrün aus dem Jahr 1943 sehr nahe kommen. Einen ersten Test habe man schon an einem Feldgeschütz aus jener Zeit, das vor dem Museum steht, verwirklichen können. Man sei mit dem Ergebnis sehr zufrieden, so Tholl.

Bis es jedoch so weit ist, müssen gleich mehrere alte Lackschichten vom Sherman-Panzer mit einer aufwendigen Prozedur entfernt werden. Diese Arbeit führt Philippe Leweck, einer der beiden Söhne des Familienbetriebs von Alphonse Leweck, aus. Philippe wendet ein Verfahren an, das sich Sodablasting nennt. Dabei wird Natriumkarbonat als Mittel zum Abstrahlen der Farbe verwendet. Ähnlich effektiv wie Sandstrahlen soll diese Methode sein, aber den Vorteil haben, ohne Beschädigung der jeweiligen Oberflächenstruktur auszukommen, so die Meinung der Experten. Nach dem Abstrahlen wird eine Grundierung aufgetragen und danach die neue Farbe.

50.000 Exemplare

Beim Panzer in Ettelbrück handelt es sich um einen mittelschweren Sherman M4A1. Das alte Kriegsgefährt wiegt 30,3 Tonnen und trägt als Hauptbewaffnung eine 7,5-cm-Kanone. Als Zusatzbewaffnung war das Fahrzeug noch mit einem Maschinengewehr hinten und vorne ausgerüstet. Angetrieben wurde der Panzer samt seiner fünf Mann starken Besatzung von einen 400-PS-Sternmotor mit einer maximalen Reichweite von 190 Kilometern und einer Höchstgeschwindigkeit von 39 Stundenkilometern. Die seit 1942 produzierten Modellreihen des Sherman M4 gehören mit stolzen 50.000 Exemplaren zu den meist hergestellten US-Panzern des Zweiten Weltkrieges.

Dieser Panzertyp gehörte auch zu den Einheiten des US-Generals George S. Patton. Es waren Pattons Soldaten der 3. US-Armee, die Ettelbrück während der Ardennenoffensive im Winter 1944-45 von den Deutschen zurückeroberten und gegen die Angreifer verteidigten. Um an die dramatischen Ereignisse während des Krieges zu erinnern, wurde im Jahr 1954 bei der Sauerbrücke in Ettelbrück der „Patton Square“ mit einem großen Denkmal in Form einer Stele angelegt. Der Sockel stellt dabei ein in den Heimatboden gestoßenes Kriegsschwert dar, was die Waffenruhe und den Frieden symbolisiert. Darüber thront das wachende US-Wappentier, der Weißkopfseeadler.

Die Skulptur stammt von zwei Luxemburgern: Pierre Droessart (Entwurf ) und Aurelio Sabbatini (Skulpteur). Seit 1970 vervollständigt eine von James Earle Fraser entworfene Bronzestatue des Generals und der besagte Sherman-Panzer zudem die Gedenkstätte. Pascal Nicolay vom Patton-Museum rechnet damit, dass die Instandsetzungsarbeiten am Panzer bis zur „Journée de la Commémoration nationale am 7. Oktober abgeschlossen“ sind und das betagte Gefährt seinen angestammten Platz bis dahin wieder einnehmen kann.

;—))))
4. September 2018 - 21.52

Und wer hatte den Panzer damals rot gestrichen?