Nach der Schöffenratserklärung in Petingen und der Budget-Vorstellung konnten die Räte am Montag zur Haushaltsvorlage Stellung nehmen.
Zur Erinnerung (siehe Tageblatt-Ausgabe vom 11. Dezember): Ein Rekordüberschuss von 14,6 Millionen Euro im ordentlichen Budget, etliche Millionen als Rücklage, zurückgehende Verschuldung, eine Pro-Kopf-Verschuldung von 479 Euro und keine Anleihen-Aufnahme. Die CSV/LSAP-Koalition kann leben wie Gott in Frankreich, oder?
In Petingen hat die Diskussion über die Budgetvorlage ihre eigenen Gesetze. Nach der Intervention jedes einzelnen Rates bzw. Rätin nimmt jedes einzelne Mitglied des Schöffenrates dazu Stellung und dann kommt der Interpellant ein weiteres Mal zu Wort. Fazit: Offene Türen werden eingetreten und es gibt nicht enden wollende Debatten, bei denen die Räte sich um Profilschärfung bemühen.
Peinlich, peinlich
Besonders hervor taten sich bei dieser Übung die beiden Piraten Marc Goergen und Starsky Flor, die allerdings nicht durch Kenntnisse der realen kommunalen Gegebenheiten glänzten, sondern eher durch eine billige Anbiederung an die CSV. Bürgermeister Pierre Mellina pries Goergen als eine Art Finanzgenie, das dem blauen Finanzminister Gramegna zeigen sollte, wo der Hammer hängt.
Schöffe Jean-Marie Halsdorf und Rat Roland Breyer (beide CSV) konnten sich der Lobhudeleien kaum erwehren. Weniger Sympathien hegen die Geisterschiff-Freibeuter für die LSAP. So warfen sie dem LSAP-Schöffen Romain Mertzig vor, seine Stellungnahme zum Budget sei weiter nichts als ein „Quickie“ gewesen und hackten auf Minister Etienne Schneider herum, weil er die Polizeistärke nicht erhöht und die Gemeinde in wirtschaftlicher Hinsicht sträflich vernachlässigt habe.
Kurzum: Die CSV sei die beste aller Parteien, die lediglich den Fehler begangen habe, lieber mit den Sozen koaliert zu haben, anstatt mit den „modernen und kreativen“ Piraten in die Kiste zu steigen. Die Piraten werden für die Haushaltvorlage „der CSV“ stimmen.
Ob so vieler Peinlichkeiten musste Mellina den Freibeuter belehren, dass es sich bei der Mehrheit um eine Koalition zwischen der CSV und der LSAP handele, die von immerhin 63% der Bevölkerung unterstützt werde und die sich nicht auseinanderdividieren lasse.
Fränz Hoffmann
Mit Manna und kecken Sprüchen kennt sich der tüchtige Geschäftsmann bestens aus. Mit Fachwissen, Sympathie und Kompetenz steht dem Piratenchef, ein furioser Einzug ins Parlament im nächsten Jahr, wohl nichts im Weg.
Hier erfahre ich als Leser lediglich, dass der Autor die Intervention der Piraten peinlich findet und Bürgermeister Melina genervt ist. Was die Piraten nun aber gesagt haben und ob dies tatsächlich peinlich war, schuldet der Autor dieses Artikels seinen Lesern jedoch. Na da müssen wir dem Herrn Hoffmann wohl glauben und auf seine neutrale Betrachtungsweise hoffen...