Gaming-Paradies in MerschWenn das virtuelle Spiel lebendig wird

Gaming-Paradies in Mersch / Wenn das virtuelle Spiel lebendig wird
Der Traum aller Gamingfans: Als Spieler so ins Spiel eintauchen, dass man das Gefühl hat, sich mittendrin zu bewegen Foto: Editpress-Archiv/Alain Rischard

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Wer Videospiele nicht nur auf der Konsole spielen und richtig in die virtuelle Welt eindringen will, kann in Mersch im einzigen Zentrum für virtuelle Realität „Zero Latency“ die Spiele in echt austesten. Unsere Korrespondentin Eneida Beshaj sprach mit den Gründern des Zentrums und tauchte vor Ort in eine Gaming-Session ein.

Das Konzept der virtuellen Realität (VR) gibt es schon lange, jedoch wird immer weiter daran gefeilt, um es so realitätsnah wie möglich zu entwickeln. Die meisten Menschen kennen diese Technik bereits aus Videospielen, z.B. vor einem Rechner sitzend, ohne sich viel zu bewegen.

Eine ganz andere Dimension hat die aus Australien stammende Idee „Zero Latency“. 2015 starteten drei Unternehmer in Sydney ein Projekt, um Spielern zu ermöglichen, sich während des virtuellen Games frei durch den Raum zu bewegen. Gleichzeitig sind die Teilnehmer an einem Rechner verbunden. Das Eintauchen in die virtuelle Welt und die gleichzeitige Bewegungsfreiheit dort sorgen für ein einzigartiges Spielerlebnis.

Die vier Gründer hinter dem Gamingzentrum „Zero Latency“: Bob Arendt, Jorge Texeira, Daniela Lopes und Daniel Castro
Die vier Gründer hinter dem Gamingzentrum „Zero Latency“: Bob Arendt, Jorge Texeira, Daniela Lopes und Daniel Castro Foto: Editpress-Archiv/Fabrizio Pizzolante

Die vier Gründer des Merscher Zentrums, Bob Arendt, Daniela Lopes, Jorge Teixeira und Daniel Castro, sind schon lange befreundet und wollten ein Spielzentrum für VR in Luxemburg eröffnen. „Am Anfang wollten wir versuchen, selbst etwas zu entwickeln, doch die Technik entwickelt sich so rasant weiter, dass wir uns entschieden haben, mit dem Vorreiter in diesem Bereich, und zwar Zero Latency selbst, zusammenzuarbeiten“, erklärt Jorge Teixeira.

So sieht ein Besuch bei Zero Latency aus

„Um einen Raum zu buchen, muss man sich vorher online anmelden und alleine oder als Gruppe eine Session reservieren“, erklärt Daniela Lopes. Beim ersten Besuch im „Zero Latency“-Zentrum erstellen die Besucher zunächst ein eigenes Profil, das sie später im Spiel nutzen. „So kann man sich einen Spitznamen aussuchen, Gewicht und Höhe angeben, damit es realistischer ist. Diese Daten werden gespeichert und man kann bei jedem Besuch auf das erstellte Profil zurückgreifen“, führt Lopes aus.

Jorge Teixeira erklärt, dass die Besucher verschiedene Spiele auswählen können, darunter „Engineerium“, „Outbreak“, „Singularity“, „Sol Raiders“, „Far Cry“ oder „Zombie Survival“. „Manche Spiele dauern 15 Minuten, andere 30. Bei den meisten handelt es sich um Shooter-Spiele, neue Games werden laufend hinzugefügt.“ Vor jeder Spielrunde weisen die Mitarbeiter die Spieler in die Regeln sowie in die Spielwelten ein.

Der Rucksack beinhaltet den Rechner, der für ein authentisches Spielgefühl in der virtuellen Welt sorgt
Der Rucksack beinhaltet den Rechner, der für ein authentisches Spielgefühl in der virtuellen Welt sorgt Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Anschließend wird jeder Teilnehmer mit einem Headset, einer VR-Brille und Kopfhörern sowie mit einem Rucksack ausgerüstet, worin der Rechner verstaut ist, der es einem ermöglicht, sich frei zu bewegen. „Während die Spieler im Raum sind, passen wir natürlich auf alles auf. So sehen wir, was sie machen und wir beobachten gleichzeitig auf einem Bildschirm ihre Spielwelt, um ihnen Tipps zu geben und im Notfall auch eingreifen zu können“, sagt Diana Lopes.

Die verschiedenen Welten

Es gibt verschiedene Arten von Spielen: In den meisten „Shootern“ muss man mit seinem Team gegen den Computer antreten, wie bei „Zombie Survival“, wo man mit Waffen gegen Zombies kämpft. Bei „Sol Raiders“ spielt man gegen die Teilnehmer der eigenen Gruppe – hier können die Spieler taktischer und kompetitiver interagieren. Im „Engineerium“ entdecken die Spieler eine neue Welt, in der es keine Schwerkraft gibt. „Das Spiel zeigt, wozu VR überhaupt fähig ist: Im Spiel muss man nämlich oft Aktionen durchführen, die in der richtigen Welt nicht möglich sind“, sagt Diana Lopes. Sie rät, das Spiel zu genießen und die virtuelle Welt sowie die Grafik zu entdecken.

Während des Spiels überwachen die Mitarbeiter das Geschehen und geben Tipps, wie man die Herausforderungen in der virtuellen Welt meistern kann
Während des Spiels überwachen die Mitarbeiter das Geschehen und geben Tipps, wie man die Herausforderungen in der virtuellen Welt meistern kann Foto: Editpress/Alain Rischard

Auch bei „Singularity“, „Outbreak“ und „Far Cry“ handelt es sich um sogenannte „Shooterspiele“. Bei Letzterem wird der Protagonist auf einer Insel gejagt und muss versuchen zu fliehen. In „Singularity“ befinden sich die Spieler in einem Raumschiff, wo sie sich gegen angreifende Roboter verteidigen müssen. Das Spiel „Outbreak“ erzählt die Geschichte von Soldaten, die ein Heilmittel gegen den Zombievirus gefunden haben und dieses beschützen müssen.

Bob Arendt, einer der Gründer, macht darauf aufmerksam, dass der Vorteil der virtuellen Realität gerade darin besteht, dass sie eine sehr intuitive Erfahrung ist. „Man braucht bei den meisten Spielen keine besonderen Gamingfähigkeiten. Bei Spielen wie ‚Engineerium‘ kann man einfach die Welt entdecken – auch die Shooterspiele sind intuitiv ausgerichtet.“ Vor allem Eltern mit Kindern kämen gerne ins Zentrum, weil sich Spiele wie beispielsweise „Engineerium“ gut gemeinsam durchspielen ließen. Hand in Hand können Eltern und Kinder durch die virtuelle Welt gehen und die verschiedenen Checkpoints im Spiel finden.

 Foto: Editpress-Archiv/Fabrizio Pizzolante

Zero Latency Luxembourg

Adresse: 1-3, um Mierscherbierg, Mersch

Öffnungszeiten: Das Zentrum ist dienstags bis donnerstags zwischen 15 und 22 Uhr geöffnet. Freitags können die Besucher länger spielen, von 15 Uhr bis Mitternacht.

Am Samstag ist das Zentrum von 10 Uhr morgens bis Mitternacht geöffnet. Sonntags kann zwischen 10 und 22 Uhr gespielt werden.

Montag ist Ruhetag. 

Buchungen erfolgen auf der Internetseite: www.zerolatencyvr.lu.

Das Gamingzentrum kann auch für private Events gebucht werden. Sowohl Gamingfans als auch Anfänger sind herzlich willkommen.

Phil
23. Januar 2023 - 5.19

Die Einen, die im Krieg mit scharfer Munition auf Menschen schiessen müssen, wären heilfroh wenn Frieden herrschen würde - die Anderen machen sich ein virtuelles Späßchen daraus...

Zombie
22. Januar 2023 - 17.34

Und nicht vergessen,wenn ihr die Dinger vom Kopf abgelegt habt seid ihr wieder im richtigen Leben.