Parlamentarische FrageWeniger Einbrüche, aber mehr Einbruchsversuche in Luxemburg

Parlamentarische Frage / Weniger Einbrüche, aber mehr Einbruchsversuche in Luxemburg
 Symbolbild: dpa

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Im Jahr 2020 sind die Einbrüche in bewohnte Häuser im Vergleich zum Vorjahr von 600 auf 400 gesunken – jedoch hat es 210 Einbruchsversuche mehr gegeben. Das geht aus der parlamentarischen Frage des Parlamentariers Léon Gloden (CSV) und der entsprechenden Antwort des Ministers für innere Sicherheit Henri Kox (“déi gréng“) hervor. Kox sagt, dass auf Prävention und die Information der Bürger gesetzt werde.

Zwischen Oktober 2020 und Januar 2021 lief in Luxemburg eine Kampagne gegen Einbrüche. In dieser Periode sei im Vergleich zum Vorjahr die Anzahl der Einbrüche in bewohnte Häuser um 200 Fälle – das heißt von 600 auf 400 – gesunken. Das schreibt der Minister für innere Sicherheit Henri Kox (“déi gréng“) in seiner Antwort auf die parlamentarische Frage des Abgeordneten Léon Gloden (CSV). Gloden hatte angemerkt, dass die Einbruchsversuche von 240 auf 450 gestiegen seien.

Kox sagt, dass durch immer leistungsfähigere und konsequentere Absicherungen der privaten Wohnungen und durch eine stärkere Aufmerksamkeit der Bürger viele Einbrüche verhindert werden konnten. Oft sei es nur beim Versuch geblieben. Die Täter würden gar nicht mehr in die Wohnung gelangen oder sie würden bei der Tat durch Alarmanlagen oder durch die Polizei, die schneller vor Ort sei, gestört. Während der Kampagne seien rund 30 Prozent mehr Polizeipatrouillen durchgeführt worden als zur gleichen Periode im Jahr davor.

Die Corona-Maßnahmen wie auch die Ausgangssperre und deren Kontrolle hätten keine Auswirkung auf die Patrouillen gegen Einbrüche gehabt, da sie von verschiedenen Einheiten durchgeführt würden, sagt Kox. Die Pandemie habe aber Auswirkungen auf das Ausführen der Polizei-Einsätze gehabt: Das Personal habe sich nicht versammeln können und somit seien keine größeren Kontrollen mit mehreren Einheiten durchgeführt worden.

Patrouillen und Sensibilisierung

Laut Kox würden die Einbrecher in der Hälfte der Fälle durch Garagen und Keller eindringen. Es gebe keine Gegend im Land, die vorwiegend von dieser Einbruchweise betroffen sei. In der Hauptstadt gebe es größere Residenzen mit mehr Kellern und Garagen, die dadurch attraktiver für Einbrecher sein könnten. Es würde nicht so sehr an der geografischen Lage der Wohnung liegen, sondern eher am Typ der Residenz: ob „groß oder klein, abgesichert oder nicht, Türen oder Garagen, die offen stehen oder nicht“, schreibt Kox. In der Hauptstadt werde zu 35 Prozent mehr in bewohnte Gebäude als im Rest des Landes eingebrochen. Im restlichen Land werde um 25 Prozent häufiger in unbewohnte Gebäude eingebrochen, teilt der Minister in seiner Antwort mit.

Für 2021 sei Kox zuversichtlich, dass 200 weitere Polizisten und Polizistinnen eingesetzt werden können. Im zweiten Jahr der zweijährigen Polizeiausbildung würden die Lehrlinge bereits im Außendienst mithelfen. Weiterhin werde die Polizei die Prävention und die Sensibilisierung der Bürger verstärken, sagt der Minister. Die Bürger Luxemburgs sollen über die Einbrüche und die Art, wie sie vermieden werden können, informiert sein. Kox fügte noch hinzu, dass neben den weiteren Patrouillen, die durchgeführt werden würden, die Polizei schon sämtliche Gemeinden und Syndikate von Residenzen informiert und sensibilisiert habe, um dieses Problem so gut wie möglich in den Griff zu bekommen.