Dienstag9. Dezember 2025

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Nur einen Tag altWelpen in Luxemburg ausgesetzt – In Mülltonne und Hecke gefunden

Nur einen Tag alt / Welpen in Luxemburg ausgesetzt – In Mülltonne und Hecke gefunden
Die gefundenen Welpen waren nur einen Tag alt – die Augen sind noch geschlossen Foto: ALPA

Zwei Hundewelpen wurden am Montag in Luxemburg ausgesetzt. Einer auf Kirchberg in einer Hecke, der andere in Diekirch in einer Mülltonne. Sie sind nur einen Tag alt. Die erste Nacht haben sie überstanden, jetzt werden sie gemeinsam versorgt.

„Sind die Augen noch zu – oder offen?“ Das ist die erste Frage, die Tina (Name von der Redaktion geändert) von der „Association luxembourgeoise pour la protection des animaux“ (ALPA) dem jungen Mann stellt, der sie gerade angerufen hat. Er hat am Montag gegen 16.30 Uhr einen kleinen Welpen in einer Hecke unweit eines Supermarkts auf Kirchberg gefunden. Die Augen sind noch geschlossen. Tina macht sich sofort auf den Weg.

„Er war eiskalt und ganz schwach“, sagt Tina. Der Welpe sei auf dem Weg zum Tierarzt auf dem Schoß ihrer Tochter hin und her gekrabbelt, habe nach Milch gesucht und gefiept. Der Veterinär habe dann keine Zeit verloren, den Welpen aufgenommen und versorgt.

Mülltonne in Diekirch

Das ist nicht der einzige Fund an diesem Tag im Großherzogtum. In Diekirch wird ebenfalls am Montag ein Welpe gefunden – in einer Mülltonne beim Bahnhof. Rund anderthalb Stunden vor dem Welpen auf dem Kirchberg. Wahrscheinlich sind die beiden Geschwister, sie sind gleich alt und sehen sich sehr ähnlich. Der Welpe aus Diekirch hat nach einer Nacht beim Tierarzt  seinen Weg zu Tam gefunden, die eine Hundepension im Norden Luxemburgs betreibt. Sie ist in der Tierschutzorganisation „Casa Perro Animal Rescue“ aktiv. Eine Freundin von ihr ist Tierärztin und hat sie gefragt, ob sie den Welpen aufnehmen kann.

„Sie ist noch nicht über den Berg“, sagt Tam. Es ist ein Weibchen, wie der Welpe vom Kirchberg auch. Erst nach den ersten Impfungen habe man eine gewisse Sicherheit, dass sie die Strapazen überstehen werden, sagt Tam. Die Augen seien noch zu, sie können nur kriechen, und auch sei die Nabelschnur noch nicht durchtrennt worden. Aber: „Der Welpe ist erdig und sie trinkt gut.“ 

Gestern sei das Alter des Welpen auf einen Tag geschätzt worden. Er wiege jetzt 238 Gramm. „Ich hatte noch nie etwas so Kleines auf der Hand“, sagt Tam. Sie hat den Welpen Paola genannt. Alle zwei Stunden müsse sie nach ihm schauen. Die Pflege sei viel Arbeit, sie erhalte aber Unterstützung von ihrer eigenen Hündin. Die hilft dem Welpen, seine Blase und seinen Darm zu entleeren. Denn in diesem Alter kann er das noch nicht selbst. Normalerweise übernimmt die Mutter die Aufgabe. Das Geschwisterchen von Kirchberg wird auch noch zu ihr kommen, sagt Tam. Wie es dann weitergeht, ist aber noch unklar. „Idealerweise finden wir eine Familie für die Welpen.“

Keine weiteren Spuren von Welpen

Ob die beiden Welpen die einzigen aus dem Wurf sind, ist unklar. Fest steht, dass auf Kirchberg und in Diekirch keine weiteren gefunden wurden. „Wir haben alles abgesucht auf dem Kirchberg“, sagt Tina. Auch in Diekirch sei nach weiteren Welpen gesucht worden. Die Kälte hätten weitere ausgesetzte Tiere wohl nicht überlebt.

„Dass wir so kleine Welpen finden, das war wirklich das erste Mal für uns“, sagt Tina. An fast der gleichen Stelle auf dem Kirchberg wurde schon einmal ein angeleinter Welpe gefunden, der war aber einige Monate alt. In einem anderen Fall von vor einigen Jahren waren die Welpen auch etwas älter. Sie konnten schon laufen.

Tina vermutet verschiedene Gründe hinter einem solchen Verhalten. „Die Leute haben sich vielleicht ein Tier angeschafft und müssen dann entweder aus der Wohnung raus“, sagt sie. Oft seien sich neue Halter nicht bewusst, was für eine Verantwortung sie tragen. Auch könnten Rechnungen für Tierarztbesuche sehr schnell teuer werden. Dagegen gibt es für Tina nur eine Lösung. „Man kann nur aufklären. Immer wieder aufklären.“

Bello
9. Dezember 2025 - 15.05

Wat gin et ower feig Drécksäck