Weiswampacher Tourismusprojekt „Suneo“-Park wirft immer neue Fragen auf

Weiswampacher Tourismusprojekt „Suneo“-Park wirft immer neue Fragen auf

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Im Juni war die Überraschung perfekt. Das Wirtschaftsministerium hatte 50 Millionen Euro für die Realisierung eines Tourismuskomplexes im Norden des Landes zugesagt. Viele sehen das als Aufwertung der Region und des Nordens. Es gibt aber auch Kritiker.

Seit die Pläne für das Ferienresort „Suneo“-Park mit Hotel-, Sport- und Wellnessbereich und rund 100 Ferienchalets rund um die Seen bekannt sind, verstummen Kritik und parlamentarische Anfragen nicht.

Die kritischen Fragen beziehen sich auf die Vereinbarkeit eines solchen Projektes mit einem ökologisch ausgerichteten Tourismus, der per se keine Massen anziehen will. Kritische Anfragen gab es auch immer wieder nach der Vereinbarkeit oder Trennung zwischen den Interessen eines privatwirtschaftlichen Investors und den Erwartungen von Bürgern und Besuchern einerseits und den Forderungen nach Transparenz hinsichtlich der Genehmigungsverfahren. Die letzte Anfrage galt diesen Themen, wurde von dem „déi gréng“-Abgeordneten Gérard Anzia gestellt und mittlerweile auch vom Wirtschaftsministerium beantwortet.

Das Gelände, auf dem gebaut wird, wird dem Investor im Rahmen eines Erbpachtvertrages und eines Flächennutzungsrechtes zur Verfügung gestellt. Die Vergabe des Seeprojektes habe deswegen weder einer Koordination mit dem regionalen Tourismusamt (ORT) noch einer Auslobung eines Ideenwettbewerbs oder einer öffentlichen Ausschreibungsprozedur bedurft.

Keine Ausschreibung notwendig

Dass dies aus mancherlei Gründen sinnvoll erscheint, verhehlt das Ministerium in seiner Antwort nicht. Trotzdem bleibt es dabei: Erforderlich ist lediglich die Zustimmung des Innenministeriums. Unabhängig davon müssen selbstverständlich alle Auflagen des Natur- und Umweltschutzes bei Genehmigungen berücksichtigt werden. Immer wieder wurde auch die Frage nach einer Beeinträchtigung der öffentlichen Zugänglichkeit des Sees gestellt. Nur der „Fun Park“ wird eingezäunt, betont das Ministerium, alles andere bleibt frei zugänglich. Der Zaun wird nur gebaut, wenn die Gemeinde dem zustimmt, das wurde in der Konvention zwischen Bauherr und Gemeinde so geregelt. In puncto „ökologischer“ oder sanfter Tourismus verweist das Ministerium darauf, dass das ORT seiner Aufgabe, über die Attraktivität der Region zu informieren, auch im Freizeitresort nachkommen wird.

Auch wäre das Angebot regionaler Nahrungsmittelprodukte sicherlich wünschenswert, schreibt das Ministerium. Insgesamt, so führt Etienne Schneiders Behörde aus, sei das Vorhaben, wenn es den gesetzlichen Anforderungen entspricht, subventionsberechtigt. Derzeit seien aber noch keine Gelder geflossen. Können sie auch nicht. Bürgermeister Henri Rinnen bestätigt auf Anfrage, dass an der Ausarbeitung des Kommodo-Verfahrens noch gearbeitet werde. Er rechne damit, dass dies in der zweiten Dezemberhälfte fertig sei, um eingereicht zu werden. Parallel werde ein „Screening“ zu den Auswirkungen des Projektes auf die Umwelt erarbeitet. Das soll dem Umweltministerium die Entscheidung erleichtern, ob eine „Evaluation des incidences sur l’environnement“ (EIE) gemacht werden muss oder nicht.

Verkauf versus Subventionen?

Die Frage des Grünenabgeordneten hinsichtlich der Vereinbarkeit von Subventionen im Hinblick darauf, dass Hotelzimmer und Studios in den Verkauf gehen sollen, lässt das Ministerium unbeantwortet. Anzia hatte gefragt, ob das Projekt mit dieser Ausrichtung nicht zu einem verdeckten „Zwischenhändler“ auf dem Wohnungsmarkt werde. Und er hatte danach gefragt, ob der Verkauf bei der Zusage von Subventionen, das sind Steuergelder, berücksichtigt werde.

wie

Dingo
28. November 2018 - 22.29

Was jucken uns die Erfahrungen von HOUFFALIZE; VIELSALM oder EIFEL. "Märr Wämper" werden denen's schon zeigen.

Jemp
28. November 2018 - 21.15

Der Campingplatz war sehr sympathisch, hatte eine gute Note in den Campingführern, war immer proppenvoll im Sommer, war kinderfreundlich... Im Frühjahr und im Herbst campierten dort Rentner, die auch in den umliegenden Restaurants auftauchten. Jetzt ist der Platz leer. Nun ja, Leute die ihre Ferien auf einem Campingplatz verbringen sind den Verantwortlichen wohl nicht konsumwahnsinnig genug. In Houffalize, in Vielsalm, in der Eifel... hat man aber auch solche merkwürdige Wellness-Hotels aufgerichtet. Die sind im Sommer ziemlich leer und im Winter sind es regelrechte Geisterhotels, wie im Film "Shining". Profit machen die auch nicht.

Dingo
28. November 2018 - 17.38

Sie sind auf der richtigen Spur Herr ANZIA, blieben sie dran. Es wurden in den vergangenen Jahren genug Millionen an Steuergeldern verbraten.

Grober J-P.
28. November 2018 - 13.26

Bräuchte auch dringend Subventionen um meinen Kindern eine Wohnung zu besorgen. Kann man sich denn wieder bei Herrn Schneider bewerben?