UrteilWegen tödlicher Schüsse aus der Dienstwaffe: Fünf Jahre Haft für Ex-Polizisten – drei davon auf Bewährung

Urteil / Wegen tödlicher Schüsse aus der Dienstwaffe: Fünf Jahre Haft für Ex-Polizisten – drei davon auf Bewährung
In diesem Wagen starb im April 2018 ein Mann aus den Niederlanden. Ein Polizist schoss auf das Auto, als dieses in Bonneweg mit hoher Geschwindigkeit auf ihn zufuhr. Der Fahrer wurde dabei tödlich verletzt. Foto: Editpress-Archiv

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Notwehr sei es nicht gewesen, halten die Richter des Bezirksgerichts Luxemburg in ihrem Urteil vom Mittwoch (23.11.) fest. Sie verurteilen den ehemaligen Polizisten M. deshalb zu fünf Jahren Haft, drei davon auf Bewährung.

Am Nachmittag des 11. April 2018 hatte dieser bei einer Verkehrskontrolle in Bonneweg auf ein Auto geschossen und den Fahrer dabei tödlich verletzt. Das Auto sei mit hoher Geschwindigkeit auf den Beamten zugefahren. Dieser habe sich in Lebensgefahr gewähnt und geschossen, um sich zu verteidigen, also Notwehr, so die Verteidigung, die deshalb den Freispruch ihres Mandanten verlangte.

Die Staatsanwaltschaft sah das anders, ging von vorsätzlichem Handeln aus und verlangte eine Haftstrafe von 30 Jahren. Dass dieser Forderung nicht Rechnung getragen wurde, liegt daran, dass die Richter berücksichtigt haben, dass das spätere Opfer die Tat durch sein Benehmen im Straßenverkehr provoziert habe. Neben der Haftstrafe wurde Ex-Polizist M. zu 5.000 Euro Geldstrafe sowie der Zahlung von Schadensersatz verurteilt. Strafverteidiger Me Philippe Penning nennt das Urteil ein schlechtes Signal für die Polizisten, die tagtäglich ihren Dienst tun. Er deutet an, dass sein Mandant wohl in Berufung gehen werde. 40 Tage haben beide Parteien dazu Zeit.

ronvanz
24. November 2022 - 13.19

Jeden Drogen Dealer kann jetzt durch fahren. Tolle Message. Wieso hat er nicht standgehalten ? Hiermit wird die Strasse nicht sicherer, und bekommt die Polizei kein Zulauf. Traurig. Kann man Juristen verurteilen zu eine Monat Strassen Kontrolle machen ? Ich verstehe das der Polizist nicht mehr in Dienst ist. Richtige Entscheidung.

Ben
24. November 2022 - 11.01

@ Engelhardt Sie haben absolut Alles verstanden!

Engelhardt Lars
23. November 2022 - 22.04

Es ist immer wieder unbegreiflich wie sogenannte Experten und Gutachter im Nachhinein eine Situation beurteilen wollen und damit bei Gericht auch noch anerkannt werden. Fakt ist das der Fahrer sich nicht gefügt hat und auch Fakt ist das der Beamte sein und das Leben Dritter versucht hat zu schützen. Aber das Rebellieren und sich der Kontrolle entziehen scheint neue Mode zu sein wenn man sich so die Polizei-Video's im Internet anschaut. Flüchten um jeden Preis ohne Rücksicht auf andere. Und wenn was passiert sind meist die Beamten die bösen und es kommt zu Protesten und schlimmeren und am Ende kriegen die Straftäter auch noch recht bei Gericht . Normal das wir Beamtenmangel haben wenn nichts mehr getan werden darf. Wer will den in Uniform als Gesetzesvertreter immer im Unrecht sein und nicht respektiert werden. Das Menschen sterben will keiner aber selbst sterben bestimmt auch nicht. Und wer weiß wie viel Schaden durch die Flucht hätte entstehen können in Form von unschuldigen Opfern.