„Rentrée“Was sich in den Schulen ab Montag ändert

„Rentrée“ / Was sich in den Schulen ab Montag ändert
Ab Montag, 11. Januar wird an den Schulen wieder Präsenzunterricht stattfinden, allerdings nicht auf allen Klassenstufen. Einige Maßnahmen werden neu eingeführt.  Foto: Editpress/Alain Rischard

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Nach zwei Wochen Weihnachtsferien hat das Bildungsministerium dem Schulbetrieb eine zusätzliche Woche zum Verschnaufen angeordnet. Ab dem 11. Januar wird dann das aktuelle Homeschooling wieder durch den üblichen Präsenzunterricht abgelöst. Neben den bekannten Maßnahmen kommen neue dazu.

Noch bis zum 8. Januar wird in ganz Luxemburg nur auf Distanz unterrichtet. Am 11. Januar werden die Schulen wieder öffnen, und zum großen Teil jene Maßnahmen wieder einführen, die bereits vor den Weihnachtsferien galten. Dennoch gibt es einige Änderungen.

Auf der Tagesordnung der Kommissionssitzung des Bildungswesens stand gestern unter anderem die „Rentrée“ am kommenden Montag. Gilles Baum, DP-Abgeordneter und Präsident der Bildungskommission, erklärt auf Tageblatt-Nachfrage, dass die oberen Klassen in den Lyzeen – also die Stufen 4e, 3e und 2e, erneut alternierenden Unterricht haben werden. Die anderen Klassenstufen gehen wieder in den Präsenzunterricht zurück. Das Gleiche gilt für die Grundschule. Hier werden die Maßnahmen, wie sie vor den Weihnachtsferien galten, wieder eingeführt. Auch was die „gestes barrières“ angeht, bleibt laut Baum alles beim Alten.

Neu sind die CO2-Messgeräte, die nun an sämtlichen Schulen eingeführt werden. Laut Gilles Baum wurden bereits viele Schulen damit beliefert. Jene, die noch keine Geräte bekommen haben, sollen diese bis spätestens übernächste Woche erhalten. Diese Messgeräte erfassen den CO2-Gehalt im Klassenraum und zeigen an, wann gelüftet werden muss.

In den außerschulischen Einrichtungen wie „Maisons relais“ soll die Größe der Gruppen reduziert werden. Eine Verkleinerung der Gruppen könne dazu beitragen, das Virus mehr einzudämmen. Durch die Reduzierung dieser Einheiten könne man zudem vermeiden, dass sich die Schüler zu sehr vermischen, sagt Baum. Man strebe eine maximale Anzahl von zehn Schülern pro Gruppe an, sagt er. Dies habe auch damit zu tun, dass das Gesetz für Gruppen ab zehn Leuten andere Regeln vorschreibt. Es ließe sich allerdings nicht vermeiden, auch Gruppen von elf oder zwölf Schülern zu haben. Hier werde man aber die gleichen Regeln wie bei den kleineren Gruppen anwenden müssen.

Gruppen in „Maisons relais“ werden reduziert

Die reduzierten Gruppen sind natürlich nur insofern möglich, wie es die Anzahl an Personal auch erlaubt. „Wir wissen ja, dass wir beim Personal sowohl in den Schulen als auch in den ‚Maisons relais’ immer wieder Ausfälle haben.“ Diese Regelung erscheint dem Bildungsministerium sehr wichtig, sagt Baum. Deshalb arbeite es intensiv an der Umsetzung. Über eine Direktive soll diese Maßnahme nun sehr schnell eingeführt werden. Allerdings wird sie am Montag vermutlich noch nicht gelten.

Ein weiterer wichtiger Punkt in der Kommissionssitzung war der Schulsport. Laut Baum waren sich alle einig, dass Kinder und Jugendliche den Schulsport zurückbekommen sollten. Dazu gehört auch der Schwimmunterricht. Vielleicht sei im Schulsport die Einteilung in kleinere Gruppen sinnvoll, sagt er. „Ab dem 11. Januar läuft der Schulsport wieder normal.“

Am Mittwoch gab es in der Sitzung einen langen Austausch über die Situation des psychosozialen und erzieherischen Personals in Lyzeen und Kompetenzzentren. Gewerkschaften sind seit längerem unzufrieden über die aktuelle Situation und fordern eine Abschaffung der 44-Stunden-Woche. Gilles Baum erklärt, dass es für diese Stellen sowohl 40- als auch 44-Stunden-Posten gibt. Dies sei auf den Bedarf zurückzuführen, den einige Dienste brauchen. Baum verweist gegenüber dem Tageblatt auf die großherzogliche Regelung aus dem Jahr 2009. Bei der 44-Stunden-Woche seien die vier zusätzlichen Stunden gegenüber der 40-Stunden-Woche nicht als Überstunden zu verstehen. Diese würden demnach auf das Zeitsparkonto des Personals angerechnet werden. „Auf diese Weise stehen diesen Leuten gegenüber jenen mit 40 Stunden pro Woche 50 Urlaubstage zur Verfügung. Die anderen haben aber nur 32 Urlaubstage.“ Das sei keine Änderung, weil es in der großherzoglichen Regelung von 2009 so vorgesehen ist.

„Wenn sich beispielsweise ein Erzieher auf eine Stellenausschreibung in einem Cepas („Centre psycho-social et d’accompagnement scolaire“) oder einem Kompetenzzentrum meldet, dann sieht er in seinem Vertrag, dass er zwar 44 Stunden pro Woche arbeiten muss, dafür aber auch 18 Urlaubstage mehr bekommt.“ Laut Baum sind das insgesamt zehn Wochen Urlaub, die in den Schulferien genommen werden müssen. Leute, die Kinder im schulpflichtigen Alter haben, seien laut Baum sowieso an die Schulferien gebunden. Deshalb kann er sich vorstellen, dass diese Formel ganz interessant für jene Leute sein kann.

Mit den zuständigen Gewerkschaften sei eine neue Versammlung für den 14. Januar, soweit er dies richtig notiert habe, vorgesehen, um dies zu thematisieren. Baum hat am Mittwoch erfahren, dass die letzte Sitzung nicht etwa abgesagt wurde, weil jemand keine Lust dazu hatte, sondern weil sich zwei hohe Beamte aus dem Bildungsministerium mit dem Coronavirus infiziert hatten. Bei einer solchen Sitzung, wo es um viele technische Details gehe, sei die Präsenz der Berater essenziell. Deshalb sei die Sitzung ausgefallen. Dies hatte bei den Gewerkschaftern großen Unmut ausgelöst.

Grober J-P.
8. Januar 2021 - 10.32

Bitte nicht in den Karnevalsferien zu Omi und Opi !

Romain Juni
7. Januar 2021 - 7.03

Geändert hat sich das Virus und die Mutation wird auch in den Schulen zuschlagen!