Minute 13 des brisanten Duells gegen die Slowakei. Das Stadion hält den Atem an, als Mathias Olesen nach Jans-Flanke im Strafraum aufsteigt, doch der Kopfball fliegt am Tor vorbei. Es hätte die Führung sein können. Vier Wochen später lauert der 22-Jährige wieder im Sechzehner, als ihm Florian Bohnert eine Flanke zukommen lässt. Diesmal passt alles – und Olesen erzielt das 1:0 gegen die Bosnier. „Ich weiß nicht, ob man behaupten kann, dass ich wieder zur richtigen Zeit dort stand, denn gegen die Slowakei ging der Ball nicht rein …“ Die Gedanken an die Vergangenheit dauern nicht lange an, denn immerhin hat Olesen auf dem Platz Grund zur Freude: „Ein erster Länderspieltreffer ist definitiv ein besonderer Moment, es war ein tolles Gefühl.“
Das strahlende Lachen verging ihm an diesem Abend nicht mehr. Nach Spielende drehten die Spieler eine Ehrenrunde – und der Kölner war gefragter Selfie-Partner bei den Fans. Der Profi, der es über Trier in die Talentschmiede der Geißböcke geschafft hatte, konnte seinen Einsatz sehr klar einordnen: „Ich war mit meiner Leistung der ersten Hälfte sehr zufrieden, habe aber gespürt, dass die Beine nach der Pause etwas schwerer wurden. Ich bin vielleicht deswegen etwas weniger eingebunden gewesen. Insgesamt aber bin ich sehr zufrieden mit dem Abend und dem Treffer.“
Auf seinen Moment warten
Während er bei der Nationalelf zu den absoluten Leistungsträgern gehört, wartet er noch auf den richtigen Durchbruch in der Bundesliga. Olesen weiß, dass er geduldig auf seine Chance beim Effzeh warten muss. In der laufenden Saison kam er in der Liga auf fünf Kurzeinsätze: „Im Verein ist es im Moment ein bisschen schwieriger. Ich muss akzeptieren, dass es einige gibt, die vor mir in der Reihenfolge stehen.“ Umso mehr genießt er die Einsätze mit den „Roten Löwen“: „Man will immer spielen. Ich bin glücklich, diese Spielzeit hier zu bekommen.“
Der 22-Jährige zog nach dem 4:1-Heimerfolg die Bilanz der vergangen sieben Monate. Der Luxemburger ist sich bewusst, wie knapp er und seine Kollegen an der Sensation vorbeigeschlittert sind. „Es ist schade, dass jetzt feststeht, dass wir uns nicht mehr über den direkten Weg qualifizieren können. Alles in allem haben wir aber eine Top-Kampagne gespielt und extrem viele Punkte geholt – gegen Mannschaften, die auf dem Papier eigentlich stärker einzustufen waren als wir. Wir haben unsere Qualitäten gezeigt und ganz besonders zu Hause bewiesen, dass es schwer ist, uns hier zu schlagen. Wir können zufrieden sein.“
Olesen hat den Blick bereits wieder nach vorne gerichtet. „Wir haben ein starkes Team, funktionieren gut zusammen, freuen uns auf die Play-offs und können mit viel Zuversicht an die Sache herangehen.“ Das wird sicher auch Köln-Trainer Steffen Baumgart nicht entgangen sein.
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