EchternachVorübergehender Baustopp: Fehlende Genehmigungen bremsen „Campus Gare“ aus

Echternach / Vorübergehender Baustopp: Fehlende Genehmigungen bremsen „Campus Gare“ aus
 Foto: Tageblatt-Archiv

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Die Bauarbeiten an der zentralen Heizanlage für den „Campus Care“ in Echternach wurden Ende Juli vorübergehend gestoppt. Zwei für den Bau nötige Genehmigungen hatten gefehlt. Für die Opposition ein Skandal, für die Majorität alles nur halb so wild.

In einem Schreiben sorgt sich die DP um den Ruf Echternachs. „Seit Mai 2021 wurden in Echternach bereits vier verschiedene Baustopps bei Gemeindeprojekten ausgerufen. Der Grund waren jedes Mal fehlende Genehmigungen. Diese Schlamperei wirft ein schlechtes Bild auf die Stadt Echternach“, so die lokale DP- Fraktion. Carole Hartmann (DP) wirft dem Bürgermeister Yves Wengler (CSV) zudem vor, sie und die Öffentlichkeit während der Gemeinderatsitzung vom 18. Juli 2022 belogen zu haben, als er behauptet hatte, alle nötigen Baugenehmigungen im Rahmen des Bauprojekts „Campus Gare“ seien ausgestellt worden. 

Ben Scheuer (LSAP), erster Schöffe, hält diese Kritik allerdings für unangebracht. Mittlerweile habe man auch die geforderte Genehmigung des Umweltministeriums erhalten. Nun warte man nur noch auf die Genehmigung des Wasserwirtschaftsamts, bevor die Bauarbeiten wieder beginnen könnten. Das Herzstück der zentralen Heizanlage ist eine Hackschnitzelanlage, welche mit Holz aus dem gemeindeeigenen Wald betrieben werden soll. Der ursprünglich vorgesehene Standort unweit des Campingplatzes musste verworfen werden. „Ein geeigneter und wirtschaftlicherer Alternativstandort bot sich direkt am vorgesehenen Parkplatzgelände an. Die Lage der Heizzentrale im Hochwasserbereich setzt, wie beim gesamten Bau in diesem Bereich, zusätzliche Schutzmaßnahmen voraus. Darüber hinaus erfordert der neue Standort Kompensationsmaßnahmen für die dort stehenden Bäume. Es wurde daher ein Gesamtkonzept für den Bereich erarbeitet, das sowohl die Kompensation der Begrünung als auch des Volumens der Hochwasserverdrängung miteinschließt“, schrieb die Stadt Echternach in einer Presseinformation am 1. August.

Eine Genehmigung erhalten

„Die nötigen Unterlagen zur Genehmigung einer Baumrodung inklusive der erforderlichen Kompensation wurden bereits im Januar beim Umweltministerium eingereicht. Detaillierte Pläne zur Umsetzung der Maßnahmen sowie zum Gesamtkonzept des Campus Gare wurden im Mai ergänzt, nachdem die Notwendigkeit einer Neubepflanzung seitens des Ministeriums schriftlich mitgeteilt wurde. Des Weiteren sollte eine gesonderte Anfrage beim Wasserwirtschaftsamt bezüglich der Hochwassermaßnahmen eingereicht werden. Die Fertigstellung des Dossiers verzögerte sich durch diverse Anpassungen des Projektes und Bemessungsgrundlagen des Kompensationsvolumens. Erste Entwürfe des Dossiers zum „Masterplan Gare“ bezogen sich auf das HQ100 (Hochwasserrisikomanagementplan) von 2015. Unabhängig der verheerenden Überschwemmungen des vergangenen Jahres wurde diese Bemessungshöhe mit Beginn des Jahres 2021 wesentlich erhöht“, so die Mitteilung weiter.

Und: „Das innerhalb des Campus Gare zur Verfügung gestellte Hochwasserkompensationsvolumen weist auch mit diesen angepassten Höhen zu jeder Bauphase einen Überschuss aus und trägt somit einer maßgebenden Forderung der Wasserwirtschaftsverwaltung Folge. (…) Vor Erhalt der schriftlichen Genehmigungen wurde mit dem Bau der Heizzentrale begonnen. Nachdem die unvollständigen Unterlagen für die Anfrage beim Wasserwirtschaftsamt durch die Projektbeauftragten bemerkt wurden, wurden die Arbeiten von der Gemeinde zur Klärung des eingereichten Dossiers unterbrochen. Eine Intervention des Ministeriums war daher zu diesem Zeitpunkt nicht erforderlich. Darüber hinaus waren die Projektleiter im ständigen Austausch mit der verantwortlichen Verwaltung, um alle weiteren Unterlagen zeitnah nachzureichen. Der Baustopp erfolgte am 22. Juli 2022 seitens des Umweltministeriums aufgrund des vorzeitigen Entfernens der Bäume.“ 

Sobald nun auch die letzte fehlende Genehmigung des Wasserwirtschaftsamtes vorliegt, sollen die Bauarbeiten wieder beginnen.